Zürcher Regierungsrat beantragt für UZH-Neubau 598 Millionen Franken
Schräg gegenüber vom Hauptgebäude der Universität Zürich (UZH) soll mit dem «Forum UZH» ein neues Bildungs- und Forschungszentrum entstehen. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat für den Bau einen Objektkredit von 598 Millionen Franken.
Quelle: Herzog & de Meuron
Visualisierung: Das neue «Forum UZH» besteht aus einem terrassierten Sockel für die Lehre, einem darüber schwebenden trapezförmigen Gebäude für die Forschung und einem alles verbindenden Innenhof.
«Wir investieren in den Hochschulstandort Zürich», sagte Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) an einer Medienkonferenz am Freitag. Es handle sich eine wichtige und nötige Investition. Denn die Universität Zürich stehe vor einer ihrer grössten Wachstumsphasen ihrer Geschichte, hielt Steiner weiter fest. Zählte sie 2019 27'350 Studierende dürften es 2029 über 34'000 sein.
Mit dem von Herzog & de Meuron konzipierten Neubau sollen dringend benötigte zusätzliche Flächen für Lehre und Forschung geschaffen werden. Zudem sollen «erhebliche Lücken oder Qualitätsminderungen im Studierendenangebot vermieden werden», wie es im Antrag des Regierungsrates an den Kantonsrat heisst.
Offenes Haus für Lehre und Forschung
Das Projekt sieht einen Sockel vor, der sich terrassenartig in den Hang einfügt. Dieser Betonbau dient vor allem der Lehre. Darin befinden sich unter anderem neun Hörsäle mit 4000 Plätzen.
Darüber entsteht ein Solitär, der primär Büros und Seminarräume sowie eine zentrale Uni-Bibliothek und Lernlandschaft beinhaltet. Dieser Holz-Beton-Hybridbau ist von der Rämistrasse zurückversetzt, sodass auf dem Sockelbau ein neuer, grosser Platz entsteht.
Als Herzstück des Neubaus gilt eine grosse zentrale Halle; dieses Forum, ein «akademischer Marktplatz», verbindet als Aufenthalts-, Begegnungs-, Arbeits- und Veranstaltungsraum den Sockel und den Solitär.
Quelle: Herzog & de Meuron
Visualisierung: Ecke Rämistrasse.
Im neuen Gebäude werden drei Fakultäten – Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Neuere Philologien – auf vier Geschossen untergebracht, wie UZH-Rektor Michael Schaepman sagte. «Dies begünstigt die überfachliche Zusammenarbeit.»
Von einem «offenen Haus für Lehre und Forschung» sowie einem «Dreh- und Angelpunkt für 6000 Personen», sprach Bildungsdirektorin Steiner. Es werde dabei nicht nur ein neues Gebäude für die Uni gebaut, hielt Rektor Schaepman fest. Es werde auch ein öffentlicher Treffpunkt geschaffen.
Bezug im Jahr 2029 vorgesehen
Anfang 2029 könnte der Neubau bei der Einmündung der Gloriastrasse in die Rämistrasse erstellt und von der Universität Zürich bezogen sein, wie Baudirektor Martin Neukom sagte. Dieser Zeitplan gilt «bei einem idealen Planungs- und Realisierungsverlauf», wie es im Antrag der Regierung heisst.
Der Neubau der Uni ist ein Teil der geplanten Veränderungen im Zürcher Hochschulgebiet. Diese umfassen unter anderem auch das Gelände des Universitätsspitals Zürich (USZ). Zum ersten grossen Schritt mit Zeithorizont um 2030 zählt – neben dem Forum UZH – auch die erste Etappe des Spitalneubaus auf dem USZ-Kernareal Ost. (sda/pb)
Quelle: Herzog & de Meuron
Visualisierung: Garten Rämistrasse.
Quelle: Herzog & de Meuron
Visualisierung: Lesesaal der Bibliothek.
Quelle: Herzog & de Meuron
Visualisierung: Hörsaal.