Reformierte Kirche Wipkingen wird für Schulnutzung umgebaut
Die Reformierte Kirche Wipkingen wird für Schulzwecke umgenutzt und eine Bibliothek, einen Mehrzwecksaal sowie Räume für die Verpflegung erhalten. Der Zürcher Gemeinderat hat die Umbaupläne am Mittwochabend genehmigt.
Quelle: Nightnurse Images AG
Visualisierung: Unter dem Deckengewölbe soll ein neues Obergeschoss mit einem Mehrzweckraum entstehen.
Der Gemeinderat genehmigte die Pläne der Stadt Zürich am Mittwochabend klar mit 83 Ja- zu 8 Nein-Stimmen. Weder die einmaligen Baukosten in Höhe von 9,3 Millionen Franken noch die jährlich wiederkehrenden Mietausgaben von 165'600 Franken gaben Anlass zu Wortmeldungen.
Von einem innovativen Bauvorhaben und einer zweckmässigen Umnutzung, die auf breite Zustimmung stossen würde, hatte denn auch Maya Kägi Götz (SP) gesprochen, als sie das Geschäft als Präsidentin der zuständigen Kommission kurz vorstellte.
Die Kirche Wipkingen wurde 1909 gebaut. Die reformierte Kirchgemeinde benötigt sie seit 2019 nicht mehr als Gotteshaus und überliess sie vorerst dem Verein Klimastreikräume. Nun mietet die Stadt Zürich den Kultusbau.
Isolierte Decke im Erdgeschoss
Für die Umnutzung wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt, den die von Vécsey Schmidt Architekt*innen BSA SIA mit Anderegg Partner AG gewannen. Ihr Entwurf sieht vor, das Erdgeschoss mit einer isolierten Decke zu überspannen, um darin einen Mehrzweckraum, eine Bibliothek sowie Verpflegung und Betreuung unterzubringen.
Neu geschaffen werden soll zudem das Obergeschoss mit einem grossen und ungeheizten Raum unter dem Deckengewölbe. Alle Umbauten werden laut Stadt «reversibel und mit grosser Rücksicht auf den baulichen Charakter der Kirche» ausgeführt. Die Arbeiten sollen im ersten Quartal 2025 starten. Nach Abschluss der Umbauten dient die denkmalgeschützte Kirche ab Sommer 2026 als Erweiterung der benachbarten Schule Waidhalde.
Quelle: Raumgleiter AG
Modell zum geplanten Umbau der Kirche Wipkingen.
Schulraum in Sporthalle und Bürohaus
Der Gemeinderat hiess an seiner Sitzung ausserdem weitere Schulprojekte gut.
So sprach er mit 77 zu 12 Stimmen bei 17 Enthaltungen einen Kredit von 7,7 Millionen Franken für neue Räume für Betreuung und Verpflegung der Schule Riedenhalden in Affoltern, die ab Sommer 2026 als Tagesschule geführt wird. Vorgesehen ist ein Umbau der ehemaligen Sporthalle, die seit 1986 vom Tischtennisclub Affoltern genutzt wird.
Zudem mietet die Stadt Zürich an der Pfingstweidstrasse im Bürohaus «West Park» das Erdgeschoss und das dritte Obergeschoss, um darin vier Primarklassen – inklusive Räumen für Betreuung, Gymnastik und weiteres – unterbringen zu können.
Dass das erst kürzlich erstellte Schulhaus Pfingstweid bereits nicht mehr ausreiche und nun zusätzlicher Raum zugemietet werden müsse, sorgte zwar bei FDP und SVP für Kopfschütteln. Doch der Gemeinderat genehmigte die einmaligen Umbaukosten von 5,5 Millionen Franken und jährlichen Mietkosten von 454'183 Franken mit 90 zu 18 Stimmen klar. (pb/sda)
Quelle: Nightnurse Images AG
Visualisierung: Alle Umbauten sollen reversibel und mit grosser Rücksicht auf den baulichen Charakter der Kirche ausgeführt werden.