Referendum gegen umstrittene Umfahrung Klus SO eingereicht
Das Solothurner Stimmvolk wird in einer Abstimmung über das umstrittene 74-Millionen-Projekt für die Umfahrung Klus in Balsthal entscheiden. Das gegnerische Komitee «So nicht! hat nach eigenen Angaben das Referendum mit 2324 Unterschriften bei der Solothurner Staatskanzlei eingereicht.
Quelle: Kanton Solothurn
Modell der Entlastungsstrasse Klus im Balsthal.
Mehr als 800 der Unterschriften
stammten aus dem Bezirk Thal, teilte das Komitee am Dienstag mit. Dies zeige,
dass der Widerstand vor allem in der betroffenen Region selber gross sei. Es
handle sich um eine «Luxusstrasse» und einem «Monsterprojekt», heisst es in der
Medienmitteilung.
Bauern, Gewerbetreibende, Pendler, Umweltschützer oder
Behördenvertreter aus Gemeinderäten hätten unterschrieben. Damit das Referendum
gültig ist, mussten mindestens 1500 Stimmberechtigte Unterschreiben.
Lastwagen-Transitverkehr befürchtet
Die Gegner des vom Kantonsrat Mitte Dezember mit 63 zu 26 Stimmen beschlossenen Projektes sprechen von einer «unsinnigen» Umfahrungsstrasse. Nicht nur die Gemeinde Balsthal, sondern das ganze Thal werde leiden.
Ein Wohnquartier würde mit der geplanten Umfahrung
zerschnitten und mit mehr Lärm und Schadstoffen belastet. Zudem bedrohe das
Projekt die sensible Landschaft im Naturpark Thal.
Mit der Erweiterung der Kapazität sei eine Zunahme des
Lastwagen-Transitverkehrs zu befürchten. Die Folge davon sei mehr Lärm,
schlechtere Luft und weniger Lebensqualität, hält das Referendumskomitee fest.
Städtchen vom Durchgangsverkehr befreien
Die Entlastungsstrasse soll das Städtchen Klus, das zu
Balsthal SO gehört, vom Durchgangsverkehr befreien. Mit der Verkehrsanbindung
Thal werde die Erreichbarkeit der Region massiv verbessert und diese insgesamt
gestärkt, halten die Befürworter fest.
Neben der Entlastungsstrasse von der Wengimattstrasse bis
zum neuen Kreisel Thalstrasse – mitsamt eines Tunnels – umfasst das Projekt
auch flankierende Massnahmen auf der bestehenden Kantonsstrasse durch das
Städtchen Klus sowie die Revitalisierung des Mümliswilerbachs im Gebiet St.
Wolfgang.
Die Entlastungsstrasse ist für den motorisierten
Individualverkehr vorgesehen. Für Velofahrer und Fussgänger soll gemäss
Regierungsrat ein «attraktives Verkehrsnetz» geschaffen werden. Mit dem Projekt
werde zudem der Busbahnhof Thalbrücke und das Bahnhofgebiet Klus aufgewertet.
Ausserdem würden die Postautos pünktlicher verkehren. (sda/pb)