Quinto do Monte d’Oiro: Auf ein Glas Wein mit Bacchus
Das Weingut Quinto do Monte d’Oiro in Portugal hat einen Vorschlag für einen Weinverkostungpavillon gesucht. Kenan Vatrenjak schlägt mit seinem „Haus des Bacchus“ eine Art Laube vor, deren Baumaterial zum Teil direkt von den Reben stammt.
Quelle: Jan Brueghel II, Jan van Balen
Das Fest des Bacchus, Jan Brueghel II, Jan van Balen, um 1640.
„Seit der Antike wird Bacchus, der Gott des Weins, in der Kunst als berauschten Mann in der Natur, im Schatten saftig grüner Bäume“, schreibt in Kenan Vatrenjak. Der Architekt aus Sarajevo hat für das Weingut Quinto do Monte d’Oiro, rund 50 Kilometer nördlich von Lissabon, einen Pavillon für Weinverkostungen entworfen, und die Inspiration dazu in Darstellungen von Bacchus gefunden.
Apéro hinter Gitter
Vatrenjak hat für sein „Haus des Bacchus“ eine Art Laube entworfen: Die Fassade des Bauwerks besteht aus einer gitterartigen Holzkonstruktion, die sich aus zahllosen 6 Zentimeter langen Weinbergholzstäben zusammensetzt und eine Tiefe von 1,5 Metern aufweist. Unter der filigranen Hülle befindet sich schliesslich der eigentlich Bau, eine Glaskonstruktion. Für den Schutz vor der Sonne und für eine blätterdachartiges Licht- und Schattenspiel sorgen ins Gitter geflochtene trockene Weinzweige, die beim Winterschnitt der Reben anfallen. Auf diese Weise lässt sich der Pavillon laut Vatrenjak jedes Jahr neu gestalten.
Mit seiner Idee konnte er die Jury der internationalen Wettbewerbsplattform überzeugen, über die das das Weingut einen Ideenwettbewerb für einen Weinverkostungspavillon ausgeschrieben hatte: Sie zeichnete den Vorschlag wurde mit einem Green Award aus. Umgesetzt werden dürfte er hingegen wohl eher nicht. Der Favorit von Quinto do Monte d’Oiro ist ein vergleichsweise konventionelles Projekt von Thibauli Sortes und Alexis Poumailloux. (mai)