Proteus: Wohnen, Forschen und Wellness auf dem Meeresgrund
In der Karibik soll mit Proteus eine Unterwasserforschungsstation der Superlative entstehen. Hinter dem Projekt steckt ein Enkel von Meeresforscher Jacques Cousteau. Das Design liefert der Schweizer Industriedesigner Yves Béhar.
Quelle: Proteus
Die Inspiration zum Forscherhabitat lieferten nebst Korallen etwa Kapselhotels und Science Fiction.
Proteus ist ein Meeresgott aus der griechischen Mythologie, der Robben und Meeresgeschöpfe des Meeresgottes Poseidons hütet. Proteus heisst auch ein von Fabien Cousteau, einem Enkel von Meeresforscher Jacques Cousteau, und dem nach Fabien benannten Ocean Learning Center (FCOLC) geplantes Projekt: „die weltweit fortschrittlichste“ und grösste Unterwasserforschungsstation.
Gegenstück zur ISS
Als Gegenstück zur internationalen Raumstation ISS bietet
sie bis zu zwölf Wissenschaftlern nebst modernsten Laboren auch grosszügige
Wohnräume samt einem Wellnessbereich sowie einen direkten Zugang zum Meer. Auf diese Weise sollen sie über längere Zeit unter dem Meeresspiegel die Unterwasserwelt
erforschen können, ohne nach ihren Tauchgängen wertvolle Stunden in
Dekompressionskammern zu verlieren.
Proteus umfasst eine Fläche von rund 4000 Quadratmetern, die sich auf zwei Etagen verteilen. Die Station soll vor der Karabikinsel Curaçao rund 18 Meter unter dem Meeresspiegel installiert werden.
Schweizer Design
Hinter dem Design steckt ein Schweizer, der aus Lausanne gebürtige Industriedesigner Yves Béhar und sein Büro Fuseproject. Man habe etwas neues und anderes schaffen wollen, als es bisher gab: „Wir haben in letzter Zeit an vielen kleinen Wohnumgebungen und an Robotermöbeln für winzige Wohnungen gearbeitet“, erklärte Béhar vor kurzem gegenüber CNN. Somit habe man ein gutes Gespür dafür gehabt, wie Komfort in beengten Umgebungen gestaltet sein müsse. Inspiration suchte und fand Béhar in allen möglichen Bereichen, von Science-Fiction über modulares Wohnen bis hin zu japanischen Kapselhotels oder Korallenwelt.
Zudem nahmen die Designer bestehende Stationen unter die Lupe. Diese Habitate dienten jeweils einem spezifischen Zweck, ihre beengten Platzverhältnisse schränkten die Menschen, die in ihnen temporär wohnten stark ein. „Wir bauen nun auf den Leistungen dieser Pioniere auf“, zitiert CNN Fabien Cousteau.
Ob und wann Proteus realisiert wird, ist noch nicht klar: Noch sucht Fabien Cousteau Sponsoren. Insgesamt muss eine Million Dollar zusammenkommen, damit das Projekt realisiert werden kann. (mai)