Projekt «Nauentor» in Basel verzögert sich – Zwischennutzungen geplant
Das Projekt «Nauentor» beim Bahnhof Basel SBB verzögert sich. Grund dafür ist die «komplexe Ausgangslage», die mehr Zeit erfordert, wie die Post und SBB am Mittwoch mitteilten. Die Post vermietet das bestehende Gebäude nun für Zwischennutzungen.
Quelle: PD, ethandeclerk
Visualisierung des Projekts «Nauentor», welches das heutige Postreitergebäude am Bahnhof Basel SBB ersetzen soll.
Das bestehende Postreitergebäude am Bahnhof Basel SBB wurde zwischen 1972 und 1980 in mehreren Etappen gebaut. Seit 2016 steht es mehrheitlich leer und bedarf einer Sanierung. Im Zuge des gemeinsamen Projekts «Nauentor» der Post und der SBB soll anstelle des heutigen Gebäudes, das im Volksmund aufgrund seiner Farbe «Rostbalken» genannt wird, eine Überbauung entstehen.
Komplexe Planung
Diese besteht aus einem Sockelbau über dem Gleisfeld, der um drei Hochhäuser mit einer maximalen Höhe von 89 Metern ergänzt wird. Der Gebäudekomplex verteilt sich auf drei Bereiche: auf die Gundeldinger Seite (Festland Süd), den Mittelteil über den Gleisen (Postreiter) sowie jenen auf der St. Alban-Seite (Festland Nord). Ersterer Projektabschnitt wird durch die SBB geplant, die letzteren beiden durch die Post.
Die Planung direkt beim Bahnhof Basel SBB sei entsprechend komplex, teilten die Post und die SBB am Mittwoch mit. In den Bereichen Postreiter und Festland Nord komme es zu einer Verzögerung. Grund dafür sei einerseits die «komplexe Ausgangslage», die bereits im Dialogverfahren mehr Zeit erforderte. Andererseits müsse die im Mai 2023 vorgestellte Projektstudie mit der Planung des Ausbaus des Bahnhofs Basel SBB abgestimmt werden.
Quelle: PD, ethandeclerk
Visualisierung: Das Projekt beinhaltet unter anderem den Bau von drei Hochhäusern mit einer maximalen Höhe von 89 Metern.
Zwischennutzung bis 2027
Ursprünglich plante die Post, erste Abbruch- und Sanierungsarbeiten ab Ende 2024 durchzuführen. Diese Arbeiten erfolgen nun aber gebündelt mit den Hauptarbeiten, wodurch sich der Baustart nach hinten verschiebt. Deshalb schreibt die Post das Gebäude mit den Bereichen Mittelteil und Festland Nord nun für eine Zwischennutzung bis 2027 aus.
Das Gebäude wird heute bereits teilweise zwischengenutzt. So befindet sich im Dachgeschoss seit Sommer 2023 eine Bar. Zudem ist ein Logistik-Ausbildungszentrum im Gebäude untergebracht. Den bereits eingezogenen Zwischennutzern werde eine Vertragsverlängerung für die ganze Dauer bis 2027 angeboten, sagte ein Post-Mediensprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Parallel dazu wird das Projekt «Nauentor» weiter vorangetrieben. Aktuell wird die Projektstudie mit dem Bahnhofausbau abgeglichen und städtebaulich überarbeitet. Diese Arbeiten sollen gemäss Mitteilung im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Dann soll auch die Realisierungsreihenfolge der drei Projektteile feststehen. (pb/mgt/sda)