Das Nordlicht an Islands Mývatn bestaunen
Zwei Architektinnen haben Laternen zum Übernachten für die Region um den isländischen See Mývatn entworfen. Es sind verspiegelte Pavillons auf Pfählen, die ihren Bewohnern ungehinderte Sicht aufs Nordlicht bieten können.
Lavawüsten, gewaltige Wasserfälle, aktive Vulkane, heisse Quellen, Berge, Seen und Fjorde: Islands Landschaften scheinen nicht von dieser Welt. Und sie locken alljährlich Hunderttausende von Touristen an. 2017 zählte die isländische Tourismusbehörde etwas über zwei Millionen Besucher, das sind 400 000 mehr als im Vorjahr.
Reisst dieser Trend nicht ab, dürfte es mehr Infrastrukturen für Reisende brauchen. Allerdings sollten sich diese nicht negativ auf die Natur auswirken. Das war eine der Anforderungen, die die internationale Wettbewerbsplattform beebreeders.com den Teilnehmern eines Ideenwettbewerbs für ein Gästehaus aus portablen Einzel- und Zweiermodulen für rund 20 Personen am See Mývatn stellte. Der Mývatn liegt im Nordosten der Insel und ist wegen der Lavaformationen in seiner Umgebung, der Vulkanlandschaft und der besonderen Flora und Fauna beliebt.
Die einzelnen Module sollten so konzipiert sein, dass sie ihren Bewohnern ungehinderte Sicht auf die Natur und auf das Nordlicht bieten. Ein märchenhaft anmutender Vorschlag aus Polen landete auf dem ersten Platz: Die Architektinnen Kamila Szatanowska und Paulina Rogalska haben verspiegelte Pavillons entworfen, die auf Pfählen stehen. Bei Dunkelheit erinnern sie an Laternen. Ergänzt
werden sie von einem Hauptgebäude mit einer Torffassade, hier befinden sich die Gemeinschaftsräume und weitere Schlafzimmer. Siegerprojekt wurde der Vorschlag, weil ihn die Jury als umsetzbar erachtete und als «innovativ und passend zum Umfeld». (mai)