Projekt für das neue Theater von Luzern wurde überarbeitet
Das neue Theater von Luzern ist seiner Realisierung einen Schritt näher. Mittlerweile haben Ilg Santer Architekten ihr Projekt überarbeitet und unter anderem den Abstand zur Jesuitenkirche vergrössert. Das Projekt wird nun im Am-Rhyn-Haus der Öffentlichkeit präsentiert.
Quelle: Stadt Luzern
Das neue Theater erweitert gewissermassen den vorhandenen Bau. Bei der Überarbeitung wurde der Abstand zur Jesuitenkirch vergrössert.
Die Stadt Luzern soll ein neues Theater aus der Feder der Ilg Santer Architekten erhalten. Sie schlagen vor, das ursprüngliche Gebäude von 1839 zu bewahren und mit einem markanten Anbau in Richtung Jesuitenkirche zu ergänzen. Das Projekt ist im Dezember 2022 aus einem zweistufigen, anonymen Architekturwettbewerb hervorgegangen, und konnte sich gegen insgesamt 127 Beiträge durchsetzen.
Das Projekt verfolge den zeitgemässen Ansatz des Weiterbauens anstelle eines Neubaus und trage damit wesentlich zur Bewahrung der Identität von Theater und Ort bei, hiess es damals im Jurybericht. Der in drei Volumen gegliederte Anbau – er besteht aus einem liegenden flachen Baukörper und zwei stehenden Körpern, die auf- respektive angesetzt sind – bildet laut Bericht «eine spannende und eigenständige Komposition», die sich durch die austarierte Gliederung gleichzeitig sehr gut in den gebauten Kontext einfüge und eine differenzierte Abfolge von Bauten mit altem Theater, Erweiterung und Jesuitenkirche erzeuge. – Weil der alte Bau bestehen bleibt, wird dieser im Innern neu angelegt. So wird der Publikumsraum zum Foyer, von dem aus man in alle drei Säle gelangt.
Fünf Einsprachen von Mitbewerbern
Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich
Eine grosszügige Fensterfront bietet Aussicht auf die Altstadt von Luzern.
Der Entscheid der Jury für den Vorschlag des Zürcher Büros hatte für Diskussionen gesorgt, unter anderem wegen der grossflächigen Fassadengestaltung. Zudem hatten unterlegene Mitbewerber insgesamt fünf Beschwerden gegen das Wettbewerbs- und Jurierungsverfahren erhoben, die das Kantonsgericht aber im Frühling 2023 in allen Punkten abgewiesen hatte. Mittlerweile ist das Projekt überarbeitet worden, seit Freitag wird es nun im Am-Rhyn-Haus ausgestellt.
Bei der Überarbeitung lag der Schwerpunkt vor allem
auf betrieblichen Verbesserungen und städtebaulichen Optimierungen, wie
auf der Website der Stadt Luzern zu erfahren ist. Unter anderem wurde
der Abstand zur Jesuitenkirche vergrössert, während beim Anbau
zusätzliche Glasfassaden «noch mehr Offenheit gegen aussen schaffen».
Dies betrifft den mittleren Saal, der Dank einem Balkon mit grosszügiger
Fensterfront Sicht auf Reuss und Altstadt gewährt. Des Weiteren wurde
die Akustik des grossen Saals verbessert, er erhält neu einen Balkon
und der Orchestergraben lässt sich nun je nach Anforderungen
schliessen. Damit kann der Saal flexibel gemutzt werden und so je nachdem 530 bis 630 Personen Platz bieten.
Mögliche Volksabstimmung Anfang 2025
Weiterentwickelt wurden auch die Fassaden: Die Idee des Schindelkleides sei in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege bestätigt worden, dessen, wie es im Bericht zum überarbeiteten Projekt heisst, «handwerkliche Qualität und die Möglichkeit von Licht- und Farbenreflexion gefallen».
Der Projektierungskredit für das Projekt soll diesen Herbst dem städtischen Parlament beantragt werden. Kommt es zu einer Volksabstimmung über das Bauvorhaben, findet sie voraussichtlich Anfang 2025 statt. (mai)
Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich
Das neue Theater von der Rückseite her gesehen.
Video der Stadt Luzern zum Projekt.