Primarschule Lerchenfeld in Thun: Siegerprojekt für Erweiterung gekürt
Die Primarschule Lerchenfeld in der Stadt Thun soll saniert und erweitert werden. Nun steht das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs fest: Gewonnen hat das Team um die Blättler Dafflon Architekten aus Zürich mit ihrem Entwurf «Lern(t)räume».
Quelle: Blättler Dafflon Architekten / Filippo Bolognese Images
Visualisierung des Siegerprojekts «Lern(t)räume» des Teams der Blättler Dafflon Architekten aus Zürich, Bischoff Landschaftsarchitektur aus Baden und Lüchinger + Meyer Bauingenieure aus Zürich.
Die Anlage der Primarschule Lerchenfeld ist sanierungsbedürftig, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Thun von Dienstag. Aufgrund der zu erwartenden Quartierentwicklung sowie veränderter Normen und Unterrichtsformen braucht es ausserdem zusätzlichen Schulraum. Die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage hätten für den Thuner Gemeinderat darum höchste Priorität.
Im Rahmen des Vorhabens schrieb die Stadt 2022 einen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren aus. 37 Teams haben sich beworben, zehn erarbeiteten schliesslich ein Projekt. Nun steht der Sieger fest. Gewonnen hat der Entwurf «Lern(t)räume» des Teams der Blättler Dafflon Architekten aus Zürich, Bischoff Landschaftsarchitektur aus Baden und Lüchinger + Meyer Bauingenieure aus Zürich.
Das Projekt weise eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität auf und biete eine stimmige Gesamtlösung, so Reto Schertenleib, Gemeinderat und Vorsteher der Direktion Bau und Liegenschaften, über das Siegerprojekt.
Neubauten ergänzen Bestandesbauten
Alle zehn eingereichten Beiträge setzten sich laut Stadt sorgfältig mit der Aufgabe auseinander. Das Siegerprojekt habe den Vergabekriterien am besten entsprochen. Die architektonische Erscheinung von Bestand und Neubau seien gut aufeinander abgestimmt, heisst es weiter.
Das Projekt sieht so etwa vor, den schützenswerten Hauptbau mit Mittelbau und Turnhalle sorgfältig zu sanieren. Im Gebäudekomplex werden künftig die Tagesschule, die Schulleitung sowie Sonderräume untergebracht. Aus der heutigen Turnhalle entsteht eine Aula. Im Nordosten der Schulanlage ist künftig die Basisstufe untergebracht.
Weiter sieht das Siegerprojekt vor, den Holzpavillon zu erhalten und mit einem kompakten Holzneubau zu ergänzen. Die Wirtschaftlichkeit des Erhalt des Pavillons wird nach Angaben der Stadt im Rahmen der Weiterbearbeitung des Projekts überprüft.
Minergie P Eco und SNBS-Standard
Das Containerprovisorium im Südwesten des Areals und der Modulbau mit der heutigen Tagesschule, sollen dem zweiten, grösseren Holzneubau aus Holz und Beton weichen. Letzterer ist diagonal zum bestehenden Hauptgebäude angeordnet und enthält die neue Doppelturnhalle. Darüber sind Klassen- und Gruppenräume sowie Multifunktionszonen und Spezialräume angeordnet.
Im Weiteren schlägt das Projekt gemäss Mitteilung die Schaffung von Frei- und Grünräumen vor, die ausserhalb des Schulbetriebs auch von der Quartierbevölkerung genutzt werden können. Zudem wird im Siegerprojekt eine Zertifizierung nach Minergie P Eco und dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) angestrebt.
Kapazität wird auf 16 Klassen erweitert
Mit der Realisierung des Projekts könne die Kapazität der Schulanalage von 12 auf 16 Klassen erweitert werden, davon je acht Basis- und acht Primarstufen, schreibt die Stadt weiter. Auch die Tagesschule wird vergrössert.
Die Ergebnisse aus der Partizipation mit dem Quartier, den Schülern sowie Lehrpersonen fanden gemäss Mitteilung Eingang in das Projekt. So wurden zum Beispiel Multifunktionszonen im Innenbereich, diverse Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten im Aussenbereich und eine naturnahe Gestaltung aufgenommen.
Im einem nächsten Schritt wird das Projekt gemeinsam mit dem Siegerteam weiterbearbeitet. Um die Eltern und das Quartier auch weiterhin im Vorhaben einzubinden, ist laut Stadt ein regelmässiger Austausch mit Vertretenden des Leists und des Elternrats geplant.
Stimmvolk entscheidet über Ausführungskredit
Voraussichtlich im Frühjahr wird der Stadtrat über den Projektierungskredit zur Erarbeitung des Bauprojekts entscheiden. Nach der Planung und Projektierung entscheidet letztlich das Stimmvolk, voraussichtlich 2026, über den Ausführungskredit.
Aktuell geht die Stadt von einer Realisierung in Etappen aus. Im Rahmen der weiteren Projektbearbeitung werden auch die Kosten konkretisiert. Im städtischen Aufgaben- und Finanzplan 2024 bis 2027 sind für das Projekt 40,6 Millionen Franken vorgesehen. (mgt/pb)