Pratteln erhält ein neues Wohn- und Gewerbequartier
Die Neugestaltung des Areals der ehemaligen Coop-Verteilzentrale in Pratteln BL nimmt konkrete Formen an. Den städtebaulichen Wettbewerb gewann der Entwurf des Basler Büros Bachelard Wagner Architekten und der Landschaftsarchitekten Raderschallpartner AG aus Meilen.
Quelle: Foto-Werk Gmbh, Basel - Michael Fritschi
Der siegreiche Entwurf, flankiert von zwei bestehenden Hochhäusern.
Auf dem Areal der alten Coop-Verteilzentrale, direkt nördlich des Bahnhofs Pratteln, will die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Logis Suisse AG (LSAG) ein attraktives und lebendiges Quartier mit Wohn- und Gewerbenutzungen entwickeln. Die LSAG ist seit Anfang 2016 Eigentümerin des rund 43 000 Quadratmeter grossen Areals. Laut einer Medienmitteilung entwickelt sie die Planungen in Partnerschaft mit der IG Cooperativa Pratteln, einem Zusammenschluss bauwilliger Basler Wohngenossenschaften.
Nach dem Abschluss des Quartierplanverfahrens will sie einen grossen Anteil der Wohnnutzungen an regionale gemeinnützige Bauträger weitergeben. Der Transformationsprozess vom Industrieareal zum Wohn- und Gewerbequartier werde im Dialog mit breiten Interessengruppen und Institutionen geführt, heisst weiter.
Städtischer Auftritt nach aussen
Im städtebaulichen Wettbewerb wurden zehn Beiträge eingereicht. Die Jury entschied sich einstimmig für den Entwurf des Basler Büros Bachelard Wagner Architekten und der Landschaftsarchitekten Raderschallpartner AG aus Meilen. "Das Siegerprojekt bildet durch sein klares Konzept, dem städtischen Auftritt nach aussen und der grosszügigen Quartierparkanlage in der Mitte einen robusten Baustein in einem im Wandel begriffenen Stadtteil Prattelns nördlich der Gleise", schreibt die Jury." Gleichzeitig bildet die Möglichkeit der situativen Haltung an den Rändern beste Voraussetzungen für einen besonders guten Übergang zu angrenzenden Quartierteilen."
470 Wohnungen
Die "Zentrale Pratteln", so der Name des Projekts, soll die Form von vier Riegelbauten erhalten, die zu einem Rechteck angeordnet sind. Insgesamt werden rund 470 Wohnungen vorgeschlagen. Im Bestandsriegel und dem Zuckersilo sind Büro- und Gewerbenutzungen vorgesehen. Als Teil des Gesamtprojekts plant die Gemeinde auf dem Grundstück eine neue Schulanlage mit Dreifachturnhalle.
Das städtebauliche Konzept wird nun zum Richtprojekt weiterentwickelt, das als Grundlage für ein ordentliches Quartierplanverfahren dienen kann. Ein möglicher Baubeginn ist nicht vor 2022 zu erwarten. Die ersten neuen Bewohner werden daher frühestens ab 2024 einziehen. Teile der bestehenden Bausubstanz stehen während des Planungsprozesses für Übergangsnutzungen zur Verfügung. (mgt)