Photovoltaikanlage im Berner Oberland: Solaranergie aus dem Skigebiet von Meiringen-Hasliberg
Im Berner Oberland, im Skigebiet von Meiringen-Hasliberg, plant die Basler Energieversorgerin IWB eine Photovoltaikanlage. Der Standort auf Käserstatt hat laut IWB Vorteile: Neben anderem verfügt er über einen leistungsfähigen Netzanschluss, zudem lassen sich im ungenutzten Bergrestaurant Transformatoren unterbringen.
Quelle: IWB
Die Solaranlage soll in bereits touristisch genutzten Gebiet zu stehen kommen.
Im Winter sorgen Sonne, Schnee und Kälte für optimale Voraussetzungen, um möglichst viel Solarstrom zu generieren. Die Flächen oberhalb Käserstatt im Skigebiet Meiringen-Hasliberg erfüllten alle diese Kriterien, schreibt die IWB in ihrer Medienmitteilung. Und Stefan Wittwer, Leiter Beschaffungsportfolio bei IWB , erklärt: «Durch die Nähe des Standorts zu den touristischen Anlagen ergeben sich viele Vorteile beim Bau und im Betrieb.»
Wie es weiter heisst, ermöglicht die Anlage verschiedene Synergieen: Die Bergbahnen würden im Rahmen ihrer bewilligten Überbauungsordnung zeitgleich mit dem Projekt ihre Beschneiungsanlagen ausbauen, die Landwirte erhielten zusätzliche Viehtränken während die bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung weitergeführt werde. Daneben sollen Grundeigentümer und Standortgemeinden von Nutzungsentgelten und Steuerabgaben profitieren.
Anlage im stark genutzten Tourismusgebiet
Der Projektperimeter befindet sich über der Waldgrenze, auf einer Höhe zwischen 1900 und 2100 Metern über Meer, versteckt hinter den Leitistöck. Damit sei die Anlage von Hasliberg aus kaum zu sehen, schreibt die IWB. Und da sie in einem touristisch stark genutzten Gebiet in unmittelbarer Nähe zum Skigebiet liegen kommt, kann die Nutzung von unberührten Landschaften gemäss IWB vermieden werden.
Zudem existiert am künftigen Standort der Anlage ein leistungsfähiger, vor wenigen Jahren erneuerter, erdverlegter Netzanschluss. Damit sei schon jetzt sichergestellt, dass der produzierte Strom auch abtransportiert werden könne, schreibt die IWB. Innerhalb der Anlage geschieht der Stromtransport über Gleichstrom, womit keine grösseren Bauten im Perimeter nötig sind. Die Wechselrichter und Transformatoren können im ehemaligen, ungenutzten Bergrestaurant installiert werden. Und die entstehende Abwärme liesse sich auch zum Heizen der umliegenden Gebäude verwenden. Ausserdem ist das Gebiet mit Zufahrten gut erschlossen.
Anlage soll 17 Gigawattstunden Strom liefern
Nach ersten Abklärungen kommt laut IWB eine maximale Fläche von rund siebzehn Hektaren in Betracht; auf dieser sollen die Modultische mit einer Gesamtleistung von 12 Megawattpeak Platz finden. Damit könnte die Anlage und 17 Gigawattstunden Strom für rund 4500 Haushalte liefern, sie wäre im Vergleich zu den aktuell geplanten alpinen PV-Anlagen ein mittelgrosses Projekt.
Wegen ihrer Ausrichtung und weil
sie über der Nebelgrenze stehen wird, sollen die Module im Winter fast ebenso viel Strom wie im Sommer produzieren. - Der Stromertrag
aus alpinen PV-Anlagen ist zwischen Februar und Mai am höchsten: In
diesen Monaten sind die Alpen tief verschneit während aber die Tage
bereits länger werden. (mgt/mai)
Weitere Informationen zum Projekt auf: https://www.solaralpinkaeserstatt.ch/
Quelle: IWB
Laut IWB werden die Panels so installiert, dass darunter Landwirtschaft weiter möglich ist.