Paris: Bezahlbar Wohnen in grossen Dimensionen
Kulturdenkmal oder Gebäude? Die Bauten, mit denen ein angehender Architekt in Paris für günstigen Wohnraum sorgen will erinnern an riesige Skulpturen – und könnten in den stark geschützten Quartieren vom Zentrum von Paris das Stadtbild verändern.
Skulptur oder Gebäude? Neno Videnovic will mit riesigen Bauten die angespannte Lage auf dem Pariser Immobilienmarkt entschärfen.
Wie in anderen Grossstädten ist der Platz für neue Immobilien in Paris beschränkt. Bezahlbare Wohnungen sind rar und die Mieten hoch. Eine der Ursachen für die angespannte Situation mögen die strengen Vorschriften bezüglich Bauhöhen und -dichten sein, die in den vom Boulevard péripherique umschlossenen 20 Arrondissements der Stadt gelten.
Immerhin konnte auf diese Weise die architektonische Identität der Stadt dort mehr oder weniger gewahrt geblieben sind. Einen Teil dieser Nachfrage dürften die grossen Wohnanlagen, die in den Banlieus errichtet worden sind und werden.
„Skurril und kühn“ auf den Spuren von Haussmann
Wie dennoch für mehr bezahlbaren und auch nachhaltigen Wohnraum in der Stadt an der Seine gesorgt werden könnte, zeigt ein offener Ideenwettbewerb der Wettbewerbsplattform Beebreeders auf.
Während die einen Wettbewerbsteilnehmer kleine Brachen ausnutzen wollen, um eher kleine Bauten zu erstellen, setzt der angehende Architekt Neno Videnovic vom Southern California Institute of Architecture auf äusserst grosszügige und auffällige Dimensionen.
In seinem vom Pariser Stadtplaner George-Eugène Haussmann inspirierten Projekt „Monumental Housing“ rät er zu zwölf skulptural anmutenden Bauten, die als eine Art Kulturdenkmal auf Kreuzungen der Boulevards zu stehen kommen sollen. Dafür, dass sie wie ein Monument wirken, soll neben ihrer Volumetrie auch die Hülle sorgen, die aus perforierten Blech besteht. Die grosse Geste beeindruckte die Jury: „Der Vorschlag ist skurril, ohne aufdringlich zu sein, wir begrüssen seine Kühnheit.“ (mai)