Pantanal-Voliere im Zoo Zürich: Baurekursgericht weist Beschwerde ab
Das Baurekursgericht hat eine Beschwerde gegen die geplante Pantanal-Voliere abgewiesen, wie der Zoo Zürich am Mittwoch mitteilte. Es ist aber noch offen, ob die rekurrierende Anwohnerschaft das Urteil akzeptieren oder ans Verwaltungsgericht weiterziehen werden.
Quelle: Zoo Zürich, Region Five Media
Visualisierung des Projekts «Pantanal Voliere», das für 2025 geplant ist.
Der Zoo hatte bereits 2021 von der Stadt Zürich die Baubewilligung für ein erstes Baugesuch der Voliere erhalten. Bereits damals hatten aber zwei Haushalte aus der Nachbarschaft Rekurs dagegen eingelegt, unter anderem, weil die Beschwerdeführer einen «Formfehler im Zusammenhang mit der Aussteckung über das erste Gesuch vermuteten».
Um einem langjährigen Gerichtsverfahren und damit Bauverzögerungen aus dem Weg zu gehen, gab der Zoo im April 2022 daraufhin seine Entscheidung bekannt, auf die Inanspruchnahme der Baubewilligung zu verzichten und stattdessen ein neues Baugesuch einzureichen.
Doch auch gegen die zweite im Juli 2022 durch die Stadt erteilte Baubewilligung gab es Widerstand: Ein Rekurs aus «einem kleinen Kreis der Nachbarschaft» verzögere den Bau des neuen Lebensraums, wie der Zoo im August mitteilte. Was im Rekurs kritisiert wurde, wurde nicht bekanntgegeben.
Eröffnung der Voliere im Frühling 2028
Nun hat das Baurekursgericht die Beschwerde der Anwohner abgewiesen, wie der Zoo am Mittwoch mitteilte. Würde das Urteil rechtskräftig, könne der Spatenstich im Mai 2024 erfolgen und die Pantanal-Voliere im Frühling 2028 eröffnet werden, heisst es in der Mitteilung.
Zoo-Direktor Severin Dressen hofft nun darauf, das Projekt bald umsetzen zu können: Denn mit der Voliere könne sich der Zoo an diversen Zuchtprogrammen beteiligen und zum Schutz von gefährdeten Tierarten beitragen, wird Dressen zitiert. «Die Zeit drängt, wenn wir nichts tun, schreitet da Artensterben unweigerlich voran.»
Lebensraum für bedrohte Vogelarten
Die Pantanal-Voliere ist das erste von elf Projekten, die der Zoo Zürich im Rahmen eines Masterplans bis zum Jahr 2050 umsetzen will. Damit will er für bedrohte Vogelarten einen neuen Lebensraum in einer «einzigartigen Haltungsform auf einer Fläche von rund 11'000 Quadratmetern» schaffen.
Vögel sollen sich in der bis zu 35 Meter hohen Voliere, die einem südamerikanischen Feuchtgebiet nachempfunden ist, in Schwärmen frei bewegen können. Neben Hyazintharas sollen hier dereinst auch Springtamarine, Rotohraras, Rotschwanzamazone, Hokkos und weitere bedrohte Vogelarten leben. (pb/mgt/sda)
Quelle: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG
Visualisierung der geplanten Pantanal-Voliere im Zoo Zürich.