„Pan Borneo Highway“ bedroht intakte Urwälder
Auf Borneo bedroht der „Pan Borneo Highway“ ein paar der letzten unversehrten Waldflächen. Australische Wissenschaftler warnen vor den Ausbau- und Sanierungsplänen in Malaysia.
Quelle: Jorge Franganillo, Unsplash
Orang-Utans gehören zu denjenigen Waldbewohnern, die unter den Ausbauarbeiten leiden werden.
Der „Pan Borneo Highway“ zieht sich die Küste entlang über die ganze Insel. In Malaysia ist soll er wegen seines desolaten Zustandes erneuert und ausgebaut werden. Dies betrifft vor allem die Bundesstaaten Sawarak und Sabah, die Bauarbeiten sollen 2023 respektive 2025 abgeschlossen sein.
„Die Strassen werden einige der letzten intakten Waldflächen von Borneo durchtrennen“, so Bill Laurance von der australischen James-Cook-Universität über die Projekte, die derzeit in Planung sind. Zusammen mit Kollegen hat er im Rahmen einer Studie mögliche Auswirkungen des Projekts auf Gebiete im Bundesstaat Sabah im Norden der Insel untersucht. Laurance befürchtet, dass mit dem Bau der Verkehrswege der Druck auf die Natur durch Holzfäller, Wilderer und Ölpalmenplantagen stark zunimmt. Dies wiederum bedeute ein Alptraum für bedrohte Arten, etwa den Borneo-Orang-Utan oder den Zwergelefanten.
Bartschweine, Elefanten und Faultiere
Während einige der geplanten Strassen „relativ harmlos“ sind, wirken sich andere laut Hauptstudienautor Sean Sloan - ebenfalls von der James-Cook-Universität - verheerend aus. Im Süden von Sabah schnitten sie die Wälder völlig von den übrigen Wäldern ab, so Sloan. Darunter leiden gemäss Laurance besonders Tiere, die für Nahrung jahreszeitenbedingt lange Strecken zurücklegen müssen. Zum Beipsiel Bartschweine, Elefanten und Faultiere.
Um die Situation zu entschärfen, haben die Verantwortlichen vorgeschlagen, für die Wildtiere Unterführungen anzulegen, damit sie sich weiterhin in ihrem angestammten Gebiet fortbewegen können. Die Verfasser der Studie erachten solche Ideen als unrealistisch. Dies, weil der Strassenbau an sich bereits viel Schaden anrichtet: Es komme in der Regel zu zahlreichen Waldzerstörungen und Bränden sowie Wilderei. Und dies wiederum bedeute, dass Wildtiere in der Folge die Gegend meiden. (mai/mgt)