Zaha Hadid entwirft 1,3 Milliarden Dollar teures Hafenviertel in Muscat
Oman plant in der Hauptstadt für 1,3 Milliarden Dollar ein neues Hafenviertel. Zaha Hadid Architects haben für den Stadtteil ein zukunftweisendes Entwicklungskonzept erarbeitet.
Quelle: Omanisches Ministerium für Wohnungswesen
Das Entwicklungsprojekt «Al Khuwair Muscat Downtown and Waterfront» in Omans Hauptstadt setzt bei der Stadtentwicklung neue Akzente.
Die arabische Halbinsel steht schon seit längerem für eine rasante städtebauliche Entwicklung und Gebäude der Superlative, seien dies nun gebaute wie das Burj Khalifa oder Projektideen mit hohen Ambitionen wie The Line oder Aquellum. Das beliebte Reiseland Oman war bisher eher zurückhaltend bei der Umsetzung von Grossprojekten.
In Omans Hauptstadt wird sich dies nun ändern. Denn in Muscat soll für 1,3 Milliarden Dollar ein neues Hafenviertel entstehen. Im Rahmen des Projekts «Al Khuwair Muscat Downtown and Waterfront» sind auf 3,3 Millionen Quadratmetern ein Wohnkomplex, ein Jachthafen, ein Kulturviertel und zahlreiche Kanalpromenaden sowie Ministerialgebäude geplant. Konzipiert hat das neue Stadtviertel am Hafen das Büro Zaha Hadid Architects (ZHA).
Umsichtige Stadtentwicklung
Die Arbeiten sollen Ende dieses Jahres beginnen und das Gebiet soll nach der Fertigstellung für mehr als 60'000 Menschen als Wohn- und Arbeitsort dienen. Im Mittelpunkt des Entwurfs der Architektinnen und Architekten von ZHA stand die Erleichterung des Zugangs zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Demnach sollen laut den Vorstellungen der Planerinnen und Planer beispielsweise auf dem Campus des Ministeriums möglichst wenige Autos verkehren und Freiräume geschaffen werden, wie Vertreter der Zaha Hadid Architects gegenüber dem Nachrichtensender CNN erklärten.
Quelle: Oman Ministerium für Wohnungsbau und Stadtplanung
Die Bebauung wird 3,3 Millionen Quadratmeter umfassen.
Die ZHA-Teams sollen ein Jahr lang weiter über bereits bestehende Pläne gebrütet und am Modell gefeilt haben, bis das omanischen Ministerium für Wohnungsbau und Stadtplanung für die Bebauung endlich grünes Licht geben konnte. Geplant sind weiträumige beschattete Fussgängerzonen mit passiver Kühlung. Für Radfahrer soll zur Verbesserung der Sicherheit eine neue Infrastruktur geschaffen werden.
Die maximale Nutzung der Solarenergie vor Ort ist zentraler Bestandteil des Konzepts. Bei der Umgebungsgestaltung soll darauf geachtet werden, einheimische Pflanzenarten zu erhalten und wieder anzusiedeln. Es scheint, dass sich der Wüstenstaat auf den Klimawandel einzustellen beginnt, indem die Besiedlung vermehrt auf Orte am Meer ausgerichtet wird, wo kühlende Brisen die Hitze lindern.
Weg vom Öl
Omans Wirtschaft war lange Zeit vom Erdöl abhängig. Als Teil der «Strategie National Vision 2040» investiert das Land ausgiebig in Immobilienprojekte, um mehr ausländische Investitionen anzuziehen mit dem Ziel, künftig Einnahmen ausserhalb des Erdölsektors zu erschliessen.
Bis in zwanzig Jahren soll laut Prognosen in Muscat die Bevölkerung von 1,5 auf 2,7 Millionen ansteigen. Omans Ministerium für Wohnungswesen und Stadtplanung rechnet für Muscat mit einem Bedarf von weiteren 300'000 Wohnungen. Falls die staatliche Strategie aufgeht, könnte die Stadt um 600'000 Haushalte anwachsen. (mgt/cnn/sts)