Neues Verwaltungsgebäude in Emmenbrücke kostet 177 Millionen Franken
Auf dem Seetalplatz in Emmenbrücke LU sollen ab 2026 1450 Angestellte des Kantons arbeiten. Der Regierungsrat beantragt für den Bau einen Sonderkredit von 177,4 Millionen Franken, wie er am Montag bekannt gab.
Quelle: zvg
Das zentrale Verwaltungsgebäude soll auf kantonseigenem Grund am Seetalplatz in Emmen realisiert werden.
Nach dem Kantonsrat im Mai sollen die
Stimmberechtigten das Geld im November 2021 genehmigen. Bislang wurde davon
ausgegangen, dass das Bauprojekt inklusive Erschliessung rund 160 Millionen
Franken kosten dürfte. Die Kostensteigerung wurde gegenüber den Medien mit der
höheren Planungsgenauigkeit begründet.
Regierungsrat Reto Wyss (CVP) sagte, der Kanton könne sich
diesen Neubau leisten, denn er habe seine Investitionsfähigkeit weiter
gestärkt. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf jährliche Einsparungen von
rund 9 Millionen Franken, die durch die Zentralisierung der Verwaltung
realisiert werden könnten.
Umgerechnet 250 Wohnungen werden frei
Mit dem neuen Gebäude im Norden von Luzern will der Kanton
30 Organisationseinheiten mit 1450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zusammenlegen. Damit werden in der Stadt und Agglomeration meist zugemietete
Büroflächen von total 38'000 Quadratmetern frei, was rund 250
Vierzimmerwohnungen entspricht.
Das Verwaltungsgebäude, das von Losinger Marazzi AG
realisiert wird, bildet ein Dreieck mit Seitenlängen von rund je hundert
Metern. Für die kantonale Verwaltung sind die fünf Hauptgeschosse vorgesehen.
über diesen kommt ein kleinerer, vier Etagen umfassenden Wohnturm zu stehen. Im
Erdgeschoss soll es Restaurants und Läden sowie einen Polizeiposten geben.
Mehrere Lichthöfe werden Tageslicht in das Verwaltungsgebäude bringen. Im Inneren des Baus wird Holz als Baumaterial vorherrschen. Gemäss Gesamtprojektleiter Franz Müller wird viel Wert darauf gelegt, dass sich die rund 2000 Personen, die dort täglich ein- und ausgehen, gut orientieren können.
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Losinger Marazzi hat letztes Jahr den Zuschlag für die Projektierung und Ausführung des Neubaus erhalten.
200 Besprechungszimmer
Wyss betonte, dass es bei dem Projekt nicht nur um ein Gebäude, sondern auch um attraktive Arbeitsplätze gehe. Die heutigen, oft in Altbauten untergebrachten Büros würden nicht den zukünftigen Bedürfnissen der Arbeitswelt entsprechen.
Im neuen Verwaltungsgebäude sollen die Staatsangestellten flexibel und unbürokratisch arbeiten können. Wyss sprach von einem Kulturwandel, der mit dem «work smart» einhergehen soll. Das neue Bürohaus werde nur über 932 Arbeitsplätze verfügen, weil öfters auch von zu Hause aus gearbeitet werde.
Physische Kontakte, etwa an Meetings, werden aber weiterhin als wichtig erachtet. Es gibt deswegen rund 200 Besprechungs- und Sitzungszimmer für zwei bis 16 Personen.
Städtebauliche Chance
Für den Regierungsrat ist das neue Gebäude zudem eine städtebauliche Chance. Es werde das Gebiet im Norden Luzerns, das sich stark entwickle, beleben. Der Verkehrsknoten Seetalplatz sei mit Bahn und Bus erschlossen und gut per Velo und Auto zu erreichen.
Die Erfahrungen mit der Coronapandemie wirkten sich nicht nur bezüglich Home Office auf die Planung aus, sondern auch was das Raumklima anbelangt. Die Lüftung sei optimiert worden, sagte Müller. Die Luft werde vier Mal stündlich erneuert. (sda)