Neues Theater in Luzern: Einsetzung einer Spezialkommission
Um die Planung des Theaterneubaus in Luzern begleiten zu können, soll der Grosse Stadtrat eine Spezialkommission einsetzen. Diese soll gemäss einem am Montag veröffentlichten Antrag der Geschäftsleitung an das Parlament aus 13 Mitgliedern bestehen.
Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich
Visualisierung: Im Siegerprojekt bleibt das alte Theatergebäude von 1839 bestehen und wird mit einem Anbau in Richtung Jesuitenkirche ergänzt
Im Dezember hatte die Stadt nach einem Architekturwettbewerb mit über 100 Vorschlägen verkündet, wie das neue Theater Luzern dereinst aussehen sollte. Das Projekt «überall» der Ilg Santer Architekten wurde zum Sieger gewählt. Ihr Vorschlag für den 120-Millionen-Teuren-Bau sieht vor, das alte Theatergebäude zu erhalten und mit einem Neubau zu ergänzen.
Kritik und Beschwerden von Mitbewerbern
Die kritischen Stimmen liessen nicht lange auf sich warten. Das Siegerprojekt sei kontrovers aufgenommen worden, sagte Stadtpräsident Beat Züsli (SP) etwa im März. Mit einer Überarbeitung sollten die Kritikpunkte aufgenommen werden. Kritisiert worden war am Siegerprojekt unter anderem die Grösse und Nähe zur barocken Jesuitenkirche.
Im Rahmen der Überarbeitung sollte deshalb laut Züsli auch eine Verkleinerung des grossen Saals mit 500 statt 600 Plätzen geprüft werden, was ein kleineres Bauvolumen und mehr Abstand zur Kirche zur Folge hätte. Ins Stocken geriet das Projekt darüber hinaus auch wegen Beschwerden von Mitbewerbern gegen den Wettbewerb.
Einsatz einer Spezialkommission empfohlen
Wenn die Blockade gelöst ist und die Realisierung weiter geht, wird das Stadtparlament immer wieder zum Zuge kommen, etwa wenn es um Kredite oder um Umzonungen geht. Weil thematisch Zuständigkeiten verschiedener Kommissionen betroffen sind und es sich um ein ausserordentliches Geschäft handelt, empfahl die Stadtkanzlei dem Parlament, eine Spezialkommission einzusetzen.
Die Geschäftsleitung des Grossen Stadtrats will diese Empfehlung befolgen und beantragt dem Parlament, eine Spezialkommission mit 13 Mitgliedern einzusetzen. Gemäss der Parteistärken erhält die SP 4 Sitze, den Grünen stehen 3 zu, Mitte und FDP je 2. GLP und SVP sollen mit je einer Person in der Kommission vertreten sein. (pb/mgt/sda)
Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich
Visualisierung: Die Erweiterung beherbergt künftig den Grossen und Mittleren Saal. Im Altbau sind die Publikumsbereiche untergebracht.