Neues Luzerner Theater: Stadtrat analysiert Scheitern des Projekts
Die Luzerner Stadtregierung hat das Projekt für das neue Luzerner Theater abgebrochen. Sie will die Gründe für das Scheitern an der Volksabstimmung vom 9. Februar eruieren. Dazu plant er eine Nachtbefragung bei den Stimmberechtigten.
![Neues Theater, von der Altstadt aus gesehen. (Visualisierung)](https://www.baublatt.ch/storage/images/crop1/155486_1.jpg)
Quelle: Stadt Luzern
Visualisierung: Das neue Theater hätte gewissermassen den vorhandenen Bau erweitern sollen. Nun wird das Projekt nicht realisiert.
Knapp 58 Prozent der Stimmbeteiligten lehnten vergangenen Sonntag den Projektierungskredit in Höhe von 13,8 Millionen Franken für das neue Luzerner Theater ab. Der Stadtrat sei sehr enttäuscht darüber, teilte dieser am Donnerstag mit. Damit werde ein «sorgfältiger Planungs- und Diskussionsprozess abrupt gestoppt».
Aufgrund des Abstimmungsergebnisses hat der Stadtrat beschlossen,
das Projekt «überall» abzubrechen. Die Zusammenarbeit mit den Architekten Illg
Santer Zürich und dem Büro für Bauökonomie AG werde beendet. Man danke den
Architekten und dem Büro für ihr grosses Engagement, wird Stadtpräsident Beat
Züsli zitiert.
Nachbefragung soll Gründe für Ablehnung zeigen
Um konkrete Schlüsse aus der Ablehnung der Stimmbevölkerung
ziehen zu können, wird die Stadt Luzern eine fundierte
Analyse durchführen. Eine Nachbefragung der Stimmberechtigten soll aufzeigen, welche Gründe zur Ablehnung geführt hatten. Zudem soll eruiert
werden, welche Alternativen nun verfolgt werden könnten.
Anschliessend wolle der Stadtrat im Dialog mit den
bisherigen Beteiligten im Projekt und weiteren Interessierten «eine kultur- und
theaterpolitische sowie städtebauliche Standortbestimmung vornehmen», heisst es
weiter. Darauf basierend soll geklärt werden, wie es mit dem Luzerner Theater weitergeht.
Der Stadtrat geht nach einer ersten Beurteilung davon aus,
dass der Bau am gewählten Standort als zu gross und zu präsent empfunden wurde.
Weitere Gründe könnten die umstrittene Qualität der Architektur sowie die Höhe
der Investitionskosten gewesen sein. Damit verbunden auch die Annahme, dass die
Kulturförderung in anderen Bereichen unter den Kosten leiden würde.
Fünf Millionen Franken für Sanierung
Trotz des negativen Volksentscheids hält der Stadtrat gemäss
Mitteilung an den Sanierungsmassnahmen des heutigen Theatergebäudes fest. Im
Vordergrund stehen dabei bauliche Massnahmen für die Personensicherheit. Der
Stadtrat hat beim Grossen Rat für die Massnahmen bereits im Vorfeld einen
Kredit von 5 Millionen Franken beantragt.
Für den Weiterbetrieb des Theaters bis mindestens 2028 sei
das Geld dringend erforderlich. Langfristig zeichne sich jedoch ab, dass das
Theater über diesen Zeitraum hinaus am bisherigen Standort verbleiben müsse. (pb/mgt/sda)