17:00 BAUPROJEKTE

Neues Leben für Tiranas Pyramide

Teaserbild-Quelle: MVRDV

Ob sie schön ist – daran dürften sich die Geister scheiden. Aber nicht an ihrer Symbolträchtigkeit: die Pyramide von Tirana. Das Gebilde aus Beton, Stahl und Glas im Herzen der albanischen Hauptstadt diente bei seiner Eröffnung 1988 als Museum und beherbergte eine Ausstellung über den drei Jahre zuvor verstorbenen Diktator Enver Hoxha. Entworfen hatten das Monument Panvera, die Tochter des Staatsführers, und ihr Gatte.

Wenige Jahre später nutzte es die Nato während des Kosovokonflikts, darauf zog ein Nachtclub ein und schliesslich nutzte man das Gebäude als Veranstaltungsraum. Zudem gab es verschiedene Pläne für das Monument, etwa es zum Theater umzufunktionieren oder es abzureissen und mit einem neuen Parlamentsgebäude aus der Feder von Coop Himmelb(l)au zu ersetzen. Derweil diente sein Dach grossen und kleinen Kindern als Spielplatz, weil man gut hinaufklettern kann.

Nun gibt es neue Pläne für die Pyramide: Das Rotterdamer Büro MVRDV soll sie zum multifunktionalen Ausbildungszentrum für Jugendliche umbauen. Betrieben werden soll es von der Organisation TUMO, einer Organisation die sich für die Ausbildung Jugendlicher im Bereich neue Technologien und Design engagiert. Gleichzeitig soll die Pyramide auch weiterhin als öffentlicher Treffpunkt dienen.

„Wir schaffen sozusagen ein bewohntes Monument“, sagt Bürogründer Winy Maas über das Projekt. Dazu wird der untere Bereich zu allen Seiten hin geöffnet, was den düsteren Bau transparenter und lichter machen soll. Zudem planen die Architekten, Dach und Fassade so instand zu setzen, dass sich der Bau gefahrlos erklimmen und von seiner Spitze die Aussicht auf die Stadt geniessen lässt. Weil das Atrium in Innern relativ hoch ist – die Pyramide selbst weist eine Höhe von 23 Metern auf – sollen dort sogar Bäume gesetzt und den Bau so in die parkartige Umgebung einbetten. Des Weiteren sollen unter dem Dach temporäre Pavillons und Plattformen eingerichtet werden können. „Das Ziel ist es, das Gebäude der Stadt und ihren Bewohnern zurückzugeben“, schreiben die Architekten in ihrer Medienmitteilung. (mai)

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