Neues Hochschulzentrum in Graubünden nimmt erste Hürde im Parlament
Das 178 Millionen Franken schwere Projekt der Bündner Regierung für den Bau eines neuen Zentrums der Fachhochschule Graubünden (FHGR) hat im Kantonsparlament eine erste Hürde genommen: Die vorberatende Kommission unterstützt das Projekt einstimmig.
Quelle: PD
Visualisierung: So soll das neue Hauptgebäude der Fachhochschule Graubünden dereinst aussehen.
Das Projekt stehe kostenmässig in einem «angemessenem Verhältnis» zu anderen Schweizer Campus, teilte die parlamentarische Kommission am Mittwoch mit. Die Kommission empfiehlt dem Grossen Rat ohne Gegenstimme, den Kredit für das neue Zentrum der Fachhochschule Graubünden (FHGR) in Chur zu bewilligen.
Mehrkosten wegen Teuerung
Das Parlament hatte bereits im Herbst 2018 grundsätzlich grünes Licht für den Bau des Hochschulzentrums gegeben. Zudem bewilligte der Grosse Rat die Bildung einer Reserve von 90 Millionen Franken für die erwarteten Nettoinvestitionen des Kantons. Damals wurde noch mit Gesamtausgaben von 125 bis 130 Millionen Franken gerechnet.
Für das im August vorgestellte konkrete Bauprojekt rechnet die Regierung nun aber mit Kosten von 178 Millionen Franken. Nach Abzug der Unterstützung durch den Bund verbleiben davon etwa 150 Millionen Franken für den Kanton. Die höheren Kosten in zweistelliger Millionenhöhe begründet die Regierung mit einer hohen Teuerung, die innert vier Jahren mit 21 Millionen Franken zu Buche schlug.
Ausserdem ist eine grössere Geschossfläche geplant (+13 Millionen Franken) und eine ausgebaute IT-Infrastruktur (+3,5 Millionen) vorgesehen. Letztere soll insbesondere ein umfassendes «Hybrid-Schooling» erlauben – eine Kombination aus Präsenzunterricht und Home-Schooling.
Quelle: PD
Visualisierung des Foyers im neuen Hauptgebäude der Fachhochschule Graubünden.
Notwendigkeit unbestritten
Der einstimmige Entscheid der vorberatenden Kommission des Grossen Bündner Rates ist nun ein klares Vorzeichen, dass das Parlament diese Kröte in der Oktobersession schlucken dürfte.
Die Notwendigkeit eines neuen Hochschulzentrums an sich ist in der Bündner Politik unbestritten. Die Fachhochschule Graubünden ist derzeit auf fünf Standorte und neun Gebäude verteilt. Laut der Regierung lässt das einen zeitgemässen, konkurrenzfähigen Schulbetrieb nicht mehr zu.
Die verschiedenen Standorte sollen mit dem Zentrum an einem Ort zusammengefasst werden, hauptsächlich in einem neuen Hauptgebäude. Realisiert wird der Neubau am bisherigen Hauptstandort der FHGR im Industrie- und Gewerbequartier Chur West. Das bisherige – viel kleinere – Hauptgebäude wird in den neuen Campus integriert.
Da das Bauvorhaben dem obligatorischen Finanzreferendum unterliegt, werden die Bündner Stimmberechtigten das letzte Wort haben. Sollten sie zustimmen, könnten im Herbst 2024 die Bagger auffahren und das Gebäude 2028 bezogen werden. (pb/mgt/sda)
Quelle: PD
Visualisierung des Atriums im neuen Hauptgebäude der Fachhochschule Graubünden.
Quelle: PD
Modellfoto des neuen Hauptgebäudes.