RBS startet Bewilligungsverfahren für neues Depot in Bätterkinden
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) hat dem Bund die Unterlagen für das geplante neue Depot und den Bahnhof-Umbau in der Gemeinde Bätterkinden zur Vorprüfung eingereicht. Damit ist der erste Schritt im Bewilligungsverfahren getan.
Quelle: zvg, RBS
Visualisierung der neuen Gesamtanlage: Der Bahnhof Bätterkinden mit neuem Bahnhofsplatz und zwei vollwertigen Perrons. Die Depotzufahrt mit Lärmschutzwand und einer Unterführung für den Langsamverkehr. Im hinteren Bereich gibt es einen Lärmschutzwall mit Bäumen.
Der RBS will den Fahrplan ausbauen und plant für die dafür zusätzlichen Züge in Bätterkinden BE ein neues Depot, in dem diese abgestellt und unterhalten werden können. Gleichzeitig mit dem Neubau des Depots soll auch der Bahnhof Bätterkinden ausgebaut werden. Dies, damit ab Ende der 2020er Jahre auch die längeren RE-Züge dort halten können. Dafür werden unter anderem die Perrons im Bahnhof auf 180 Meter verlängert.
Photovoltaik und Holzschnitzelheizung
Nachhaltigkeit spielt im Projekt eine grosse Rolle, wie der RBS am Mittwoch mitteilte. Das Depotgebäude sei als umweltfreundlicher Bau geplant. Vorgesehen sind etwa eine Photovoltaikanlage, eine Holzschnitzelheizung und Regenwassernutzung. Darüber hinaus soll eine vollautomatisierte Hocharbeitsbühne zum Einsatz kommen. Dank diesen Aspekten werde das Depotgebäude voraussichtlich mit dem Label Minergie-A-ECO ausgezeichnet, heisst es weiter.
Das Bahnunternehmen will daneben auch den Strassenverkehr ins Depot von jenem der Anwohner und vom Schulweg trennen. Ausserdem sollen die lärmintensiveren Arbeiten im Depot in den von der Wohnsiedlung abgewandten Teil des Gebäudetrakts verlegt werden. Zudem wird gemäss Mitteilung eine 3,3 Meter hohe, begrünte Lärmschutzwand installiert.
Begrünte Gleisanlage geplant
Neben dem Gebäude sollen auch die Aussenanlagen in Bätterkinden laut RBS möglichst umweltverträglich ausgestaltet werden. Dafür soll anstelle von konventionellen Schottergleisen eine Grüngleisanlage erstellt werden, bei der die Zwischenräume begrünt sind. Da im Schweizer Bahnbetrieb laut dem RBS aber noch keine Grüngleisanlagen genutzt werden, ist vorgängig ein mehrjähriger Test einer kleinen Grüngleisanlage bei der Energiezentrale in Bätterkinden geplant.
Der Baustart für die Testanlage erfolgte bereits Ende Februar. Jedoch wurde dabei verschmutztes Material im Baugrund entdeckt und die Bauarbeiten mussten unterbrochen werden. Inzwischen sei klar, dass es sich dabei glücklicherweise nur um eine kleinräumige Bodenverunreinigung handle, wie der RBS mitteilt. Die Bauarbeiten für die Testanlage könnten deshalb in Absprache mit dem Kantonalen Amt für Wasser und Abfall weitergeführt werden.
Die Grüngleis-Testanlage könne voraussichtlich Ende Mai in Betrieb genommen werden. Der Test wird jedoch mehrere Jahre andauern, da aussagekräftige Erkenntnisse erst nach mehreren Vegetationsperioden nach der Ansaat gezogen werden können.
Ausbau des Bahnhofs Bätterkinden
Im Zuge des Bahnhof-Ausbaus soll neben der Verlängerung der Perrons auf 180 Meter auch das schmale Mittelperron durch ein neues Aussenperron mit einem Dach ersetzt werden, auf dem eine Photovoltaikanlage installiert ist. Weiter soll das historische Wartehäuschen der ehemaligen Haltestelle Ammannsegg das neue Aussenperron ergänzen.
Das Aussenperron wird durch die neue Bahnhofsunterführung oder direkt von Seiten Kyburgstrasse-Bubenbergstrasse erreichbar sein. Die Anwohner der westlichen Seite der Bahngleise würden damit einen direkten Zugang zum Bahnhof erhalten. Im Zuge der Arbeiten wird zudem auch der Bahnhofplatz umgestaltet und das Umsteigen von Bahn zu Bus mit neuen, behindertengerechten Bushaltestellen erleichtert.
Eine Visualisierung zeigt den Bahnhof Bätterkinden, wie er dereinst aussehen soll.
200 Millionen für Depot und Bahnhof-Ausbau
Mit dem Einreichen des Vorprüfungsdossiers sei nun der erste Schritt im offiziellen Bewilligungsverfahren des BAV getan, wie der RBS festhält. Voraussichtlich im Sommer 2022 soll dann das eigentliche Planungsgenehmigungsdossier eingereicht werden. Das Bahnunternehmen geht davon aus, dass im kommenden Herbst die öffentliche Auflage des Projekts stattfindet.
Für die Plangenehmigung veranschlagt der RBS weitere zwei Jahre, so dass mit den Bauarbeiten frühestens 2024 begonnen werden kann. Das neue Depot soll 2026 fertig sein. Die Kosten für das Depotgebäude und den Umbau des Bahnhofs werden mit rund 200 Millionen Franken angegeben. (mgt/pb)