Neuer Wettbewerb für HSG-Campus Platztor in St. Gallen lanciert
Vor rund einem Jahr wurde das Siegerprojekt für den 207 Millionen Franken teuren Campus der Universität St. Gallen auf dem Areal Platztor von der St. Galler Regierung widerrufen. Am Montag wurde nun ein neuer Projektwettbewerb lanciert.
Quelle: Kanton St. Gallen
Visualisierung des ursprünglichen Siegerprojekts «Haus im Park», das 2021 den Architekturwettbewerb für den neuen Campus gewonnen hatte.
Der Kanton will mit der Universtität St. Gallen (HSG) auf dem Areal Platztor in der Stadt St. Gallen einen zweiten Campus bauen. Letztes Jahr widerrief die Regierung den Zuschlag für das 2021 ausgewählte Projekt «Haus im Park» für den Campus. Dieses hätte sich in den letzten zwei Jahren nicht zufriedenstellend weiterentwickelt, hiess es damals. Es bestünden Zweifel, ob sich die Mängel nach zwei Jahren Arbeit noch beheben liessen.
Dies ergab laut Kanton eine im Juni 2023 in Auftrag gegebene Prüfung durch das zuständige Preisgericht. Das damalige Siegerprojekt habe ursprünglich bereits Defizite bei der Fassadengestaltung, der Geschosshöhe oder den Grundrissen aufgewiesen. «Diese Defizite hätten durch das zuständige Architekturbüro behoben werden sollen.» Dies sei aber nicht gelungen. In der Folge wurde das Siegerprojekt widerrufen.
Projektwettbewerb neu ausgeschrieben
Der Projektwettbewerb wurde nun am 30. September neu ausgeschrieben, wie der Kanton am Montag mitteilte. Der neue Campus soll für 3000 Studenten und Mitarbeiter zum Denkplatz und Ort für die Lehre und den Austausch werden. Als öffentlicher Ort soll der neue HSG-Campus deshalb Offenheit ausstrahlen, heisst es in der Mitteilung weiter.
In einem ersten Schritt werden sich Planungsteams mit Referenzprojekten bewerben. Daraus wählt ein neu zusammengestellte Jury maximal 16 Teams aus, die zum Projektwettbewerb zugelassen und bis Anfang Mai einen Projektvorschlag ausarbeiten werden. Im Sommer 2025 soll das Siegerprojekt gekürt werden. Mit diesem Verfahren stelle der Kanton sicher, dass ausgewiesene Architekturbüros am Wettbewerb teilnehmen, heisst es.
Baustart frühestens 2028
Anschliessend entwickeln Kanton und Universität den Vorschlag mit den Planern zu einem konkreten Bauprojekt weiter – gefolgt von den Plangenehmigungsverfahren für den Sondernutzungsplan und die Baubewilligung. Ein Baustart sei frühestens 2028 möglich. Mit der Fertigstellung ist voraussichtlich 2031 zu rechnen.
Die Bevölkerung stimmte dem Campus-Vorhaben im Jahr 2019 zu. Sie nahm einen Kredit in der Höhe von 160 Millionen Franken an. Sowohl der Bund wie auch die HSG und die Stadt St. Gallen beteiligen sich finanziell am Projekt. Die Gesamtkosten betragen 207 Millionen Franken. (mgt/pb)