Neuer Standort für geplanten Autobahnanschluss in Stadt St. Gallen
Die Testplanung für den in der Stadt St. Gallen vorgesehenen neuen Autobahnanschluss ist abgeschlossen. Das Bauwerk mit sechs Fahrspuren soll zur St. Leonhardsbrücke hin verschoben werden. Damit wäre eine Überbauung auf dem Güterbahnhof-Areal möglich.
Quelle: Kanton St. Gallen
Übersicht zu den Teilprojekten der Engpassbeseitigung St. Gallen: Der Zubringer Güterbahnhof (grün), die dritte Röhre des Rosenbergtunnels (pink) und die Unterhaltsplanung UPlaNS (gelb).
Wie könnte das Güterbahnhof-Areal in 2040 aussehen? Welche Nutzungen sind denkbar? Wie können die Arealentwicklung und der neue Autobahnanschluss bestmöglich aufeinander abgestimmt werden? Diese und weitere Fragen untersuchten die Stadt und der Kanton St. Gallen mit der Testplanung zum Güterbahnhof-Areal.
Nun ist diese abgeschlossen, wie Stadt und Kanton am Mittwoch mitteilten. Vier Planungsbüros wurden mit der Testplanung beauftragt. Ein Beurteilungsgremium mit Fachleuten aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Freiraum und Verkehr bewertete die Lösungen. Begleitet wurde der Prozess durch ein sogenanntes «Soundingboard», bei dem sich die Öffentlichkeit äussern konnte.
Autobahnanschluss an St. Leonhardsbrücke
Das Gremium empfiehlt nun, den neuen Autobahnanschluss an der St. Leonhardsbrücke zu realisieren. Der Anschluss solle «das Güterexpeditionsgebäude in einem Tunnel unterqueren und gleisseitig bei der St. Leonhardsbrücke auftauchen», heisst es der Mitteilung. Der Standort bringe für die Arealentwicklung die meisten Vorteile. Unter anderem könne dadurch das geschützte Güterexpeditionsgebäude erhalten bleiben.
Durch die Trennung wird das Areal ausserdem nahezu vollständig vom neuen Autobahnanschluss entlastet, wodurch Platz für den Fuss- und Veloverkehr geschaffen wird. Mit der getrennten Lösung werde auch eine attraktive Bebauung auf dem Güterbahnhof-Areal mit Aufenthaltsmöglichkeiten und öffentlichen Plätzen ermöglicht.
Bauwerk prägt Stadtbild massgeblich
Ein Autobahnanschluss an der St. Leonhardsbrücke bringe aber auch Nachteile mit sich. Der geplante Knoten an der St. Leonhardsbrücke sei so etwa «aus städtebaulicher Sicht anspruchsvoll», wie Stadt und Kanton festhalten. Das grosse Bauwerk mit sechs Fahrspuren würde «das Stadtbild massgeblich prägen». Zudem würden der Fuss- und Veloverkehr sowie der öffentliche Verkehr dort benachteiligt.
Die wichtigsten Eckwerte für die weitere Entwicklung des Areals Güterbahnhof wurden nun aufgrund der Ergebnisse der Testplanung im Syntheseplan festgehalten. Laut Stadt und Kanton soll das Areal möglichst noch vor der Fertigstellung des neuen Anschlusses in 2040 überbaut werden. Dafür wird nun in einem nächsten Schritt der Bauablauf und die Baumethode erarbeitet.
Zum Grossprojekt Engpassbeseitigung St. Gallen des Bundesamtes für Strassen (Astra) zählt neben dem Autobahnzubringer Güterbahnhof auch ein Teilprojekt für den Bau einer dritten Röhre des Rosenbergtunnels der Autobahn A1 in St. Gallen. Das generelle Projekt für den Tunnelbau wurde Ende März vom Bundesrat genehmigt. Baubeginn ist frühestens 2030. (pb/sda)