Neuer Campus Bern: Unterlagen werden öffentlich aufgelegt
Die Unterlagen zum Neubau des Campus Bern der Berner Fachhochschule (BFH) werden in den nächsten Wochen öffentlich aufgelegt. Auf dem Areal Weyermannshaus-Ost in Ausserholligen soll ein neuer Hochschulcampus für 384 Millionen Franken entstehen.
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Visualisierung: Der Campus Bern besteht aus drei gegeneinander abgedrehten Gebäuden, die durch einen gemeinsamen Sockel verbunden sind.
Das Projekt des Campus Bern sei ein Bijou, sagte Christoph Neuhaus (SVP), Berner Baudirektor, am Dienstag vor den Medien. Nach vier Jahren Planung werden die Unterlagen zum neuen Gebäude und seiner Umgebungsgestaltung öffentlich aufgelegt.
Heute zähle die BFH über 30 Standorte in rund 70 Gebäuden. Der Bau des Campus ist ein wichtiger Schritt, wie Christine Häsler (Grüne), Berner Bildungsdirektorin, sagte. Er ermögliche eine Konzentration und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen.
Der neue Hochschulcampus soll auf dem Areal Weyermannshaus Ost realisiert werden und dereinst nach Plänen der BFH die Departemente Gesundheit, Soziale Arbeit und Wirtschaft, einen Teil der Hochschule der Künste sowie die Bereiche Rektorat und Services unter einem Dach vereinen.
Viel Holz und hoher Minergie-Standard
Der vorgestellte Campus besteht aus drei gegeneinander abgedrehten Gebäuden, die durch einen gemeinsamen Sockel verbunden sind. Sockel und Tragstruktur bestehen aus Beton, die Fassade der Obergeschosse ist dagegen in Holz konstruiert. Auch im Innenbereich wird Holz ein prägendes Material sein.
Der Campus erfüllt laut einer Mitteilung der Bau- und Verkehrsdirektion und der Bildungs- und Kulturdirektion die Kriterien von Minergie-P-Eco und des Gold-Labels des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Beheizt werden sollen die rund 80'000 Quadratmeter Geschossfläche mit Fernwärme aus der nahen Energiezentrale Forsthaus.
Es werde eines der modernsten Campus-Standorte der Schweiz, sagte Häsler. Auf den Bau freute sich auch der Rektor der BFH, Sebastian Wörwag. Er möchte den Campus und die Hochschule zu einem Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens machen. Es sollen öffentliche Räume, wie Bibliotheken und Konzertsäle, entstehen. Ausserholligen soll zu einer Bildungs- und Ausgehmeile werden.
In Bezug auf die Lehre und Forschung werde der Campus die BFH als attraktive Hochschule in der Schweiz positionieren. Bern soll zur Bildungshauptstadt der Schweiz werden, wie Wörwag sagte.
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Visualisierung: So soll sich der Campus Bern dereinst präsentieren.
Teil des Entwicklungsschwerpunkts Ausserholligen
Auch für Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) hat der Campus eine riesige Bedeutung für die Stadt Bern und für Ausserholligen. Der Campus ist Teil des Entwicklungsschwerpunkts (ESP) Ausserholligen. Geplant sind in diesem Gebiet unter anderem Hochhäuser und Wohnraum.
Die S-Bahn-Haltestelle Stöckacker werde Richtung Osten zum Europaplatz verlegt. Für Velofahrende sowie für Fussgänger sollen neue Wege zum Neubau entstehen. 96 Prozent der Personen sollen den Campus Bern mit dem Zug, dem Velo oder zu Fuss erreichen. In der Einstellhalle des Neubaus seien lediglich 100 Auto- und 50 Motorradabstellplätze geplant.
Bauzeit von vier bis fünf Jahren
Der Campus Bern soll in Zukunft über 7000 Studierende und BFH-Mitarbeitende empfangen. Geplant ist eine Bauzeit von vier bis fünf Jahren. Der optimistische Plan sei nächstes Jahr mit dem Bau zu beginnen, sagte Neuhaus. Die Kosten sollten im Rahmen der erwähnten rund 380 Millionen Franken bleiben. Der Campus sollte Ende der 2020er-Jahre eröffnet werden.
Die Unterlagen zum Campus werden nun in den nächsten Wochen beim Bauinspektorat der Stadt Bern öffentlich aufgelegt. Damit das Projekt realisiert werden kann, ist auch eine neue Überbauungsordnung nötig. Die Stadt wird die Planungsvorlage gemäss Mitteilung nach dem Gemeinderatsbeschluss noch vor den Sommerferien auflegen. Insgesamt gibt es damit drei öffentliche Auflagen. (pb/mgt/sda)
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Visualisierung des Campus Bern: Aussenansicht.
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Visualisierung des Campus Bern: Aussenansicht.
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Visualisierung des Campus Bern: Atrium.