Neue Unterkunft für die Vogel-Zähler auf der Ulmethöchi
Bei der Beobachtungs- und Beringungsstation Ulmethöchi im
Baselbieter Jura wird für rund 600'000 Franken ein neues Unterkunftsgebäude für
die Hilfskräfte erstellt. Die Bauarbeiten sollen im kommenden März starten.
Quelle: zvg
So soll das Unterkunftsgebäude aussehen.
Die jahrzehntealte Baracke für die Helferinnen und Helfer der Beobachtungs- und Beringungsstation Ulmethöchi oberhalb von Lauwil BL ist marode. Jetzt will der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband (BNV) einen neuen Holzbau als Unterkunft für die Hilfskräfte erstellen, wie die «bz Basel» meldet.
Für zwölf Personen
Gemäss dem Bericht ist das Gebäude auf zwölf Personen ausgelegt. Es soll als Arbeitsraum und Schlafgelegenheit dienen. Als Option sind zwei zusätzliche Betten möglich. Die Kosten werden auf gut 610 000 Franken veranschlagt. 590 000 Franken seien bereits zugesichert worden. Allein der Swisslos-Fonds Baselland steuert 450 000 Franken bei, derjenige aus Basel-Stadt hat 40 000 Franken gesprochen. Auch Stiftungen haben Gelder zugesagt.
Die Baubewilligung liegt bereits vor. Im kommenden März beginnt der Rückbau der alten Baracke. Bis im August soll dann der Holzbau auf dem betonierten Kellergeschoss erstellt sein. Wenn Ende September die 60. Beobachtungs- und Beringungssaison beginnt, wird den Hilfskräften die neue Unterkunft zur Verfügung stehen.
Quelle: Joris Egger, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Eine Heckenbraunelle wird auf der Ulmethöchi beringt.
Geländesattel als Orientierungspunkt
Milliarden von Zugvögeln ziehen jedes Jahr im Herbst aus ihren Brutgebieten im Norden Europas nach Süden, um dort den Winter zu verbringen. Ihre Reise führt viele von ihnen über die Ulmethöchi, die 973 Meter über Meer liegt. Zugvögel aus ganz Nordeuropa nutzen den auffälligen Geländesattel im Baselbieter Jura als Orientierungspunkt für ihre Reise in den Süden.
99 Vogelarten beringt
Seit 59 Jahren wird der Vogelzug über der Ulmethöchi im Herbst beobachtet. Rund 60 Personen stehen jeweils von Ende September bis Anfang November an diesen Aktionen des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbands im Einsatz. Über die Jahrzehnte ist so eine einzigartige Sammlung an vogelkundlichen Aufzeichnungen entstanden. Diese tragen dazu bei, den geheimnisvollen Vogelzug besser zu verstehen. Sogar langfristige Veränderungen der Vogelbestände können auf diese Weise erfasst werden. Bisher konnten 99 verschiedene Vogelarten beringt werden. (mgt)