Neue Parkour-Anlage auf Dreirosenanlage in Basel
Der Trendsport Parkour bekommt in Basel eine frei zugängliche Übungsanlage. Die Anlage wurde in Zusammenarbeit mit den Sportlern entwickelt.
Quelle: Alexandra von Ascheraden
Die neue Parkour-Anlage befindet sich direkt neben der Dreirosenbrücke in Basel.
«Das gibt es bisher in Basel noch nicht», sagt Stephan
Schirl, Projektleiter Parks und Grünanlagen, bei der Stadtgärtnerei zufrieden,
während sich hinter ihm ein halbes Dutzend Traceure scheinbar mühelos mit
Saltos und Sprüngen geschmeidig zwischen Stangen und Plattformen bewegt. Sie
eröffnen die soeben neben der Dreirosenbrücke eröffnete Parkour-Anlage. Die
Bewegung entwickelte sich in den 1990er Jahren in Frankreich und schwappte bald
auch in die Schweiz. «Hier in Basel hat sich die Parkour-Szene längst in vier
Vereinen organisiert», erzählt Schirl.
Über Treppen und Mauern
Traceure überwinden selbst gewählte Hindernisstrecken in der
gebauten Stadt möglichst effizient und integrieren die Hindernisse auf die sie
dabei treffen, in den Bewegungsablauf – egal ob Mauern, Fahrradständer, Treppen
oder Stromkästen. Springen, hangeln, klettern, abrollen – die Bewegungsabfolge
wird so gewählt, dass sie möglichst ökonomisch, wirksam und schnell durch die
Abfolge der Hindernisse führt.
Nun steht den Basler Traceuren erstmals ein extra für diese Sportart entwickelter Übungsort rund um die Uhr frei zugänglich zur Verfügung. «Wir haben die Anordnung der Geräte zusammen mit dem Sportamt mit Sportlern aus den Parkour-Vereinen entwickelt. Sie sollen ja das Üben möglichst vielfältiger Abläufe erlauben», sagt Schirl. «Erst vor drei Tagen wurde die Anlage abgenommen. Sie entspricht damit der vor drei Jahren in Kraft getretenen Parkour-Norm.»
Fallschutz statt Beton
Diese Norm verlangt unter anderem, dass, wie bei Spielplätzen, um Strukturen mit über 1,50 Metern Höhe ein Fallschutz eingebaut ist. Das gestaltet das Üben gerade für die Anfänger etwas weniger schmerzhaft. Anders als im Strassenraum, wo dieser Sport naturgemäss auf Beton und Asphalt ausgeübt wird. Das Sportamt Basel-Stadt will zusammen mit den Basler Parkour-Vereinen Einsteiger-Workshops an der Anlage anbieten.
«Die Idee kam übrigens gar nicht von uns, sondern vom Elternrat der benachbarten Primarschule», ergänzt Schirl. Die Konstruktion steht regengeschützt unter einem Vorsprung der Dreirosenbrücke. Daher kann bei jedem Wetter trainiert werden. Zudem wird so, wie Schirl auch einräumt, eine etwas problematische Ecke aufgewertet.
«Die Konstruktion wird mindestens ein Jahr stehen bleiben. Wir werden aber auch zwischendurch mit den Sportlern schauen, ob sie sich bewährt oder wir gewisse Teile umbauen müssen.» Die Gesamtkosten für die Parkour-Anlage belaufen sich auf 30‘000 Franken und stammen vollumfänglich aus dem Mehrwertabgabefonds.