Neue Axenstrasse: Galerie Gumpisch soll ab 2023 gebaut werden
Das Milliardenprojekt der neuen Axenstrasse zwischen Uri und Schwyz wird von Beschwerden blockiert. Trotzdem können Streckenabschnitte wie die Schutzgalerie im Gumpisch bereits gebaut werden. Bis diese steht, dürfte es aber noch Jahre dauern.
Quelle: zvg
Aktueller Strassenverlauf der Axenstrasse mit den Baustellenbereichen in der Bauphase.
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Die geplante Linienführung der neuen Axenstrasse in Tunneln.
Uri und Schwyz planen im Auftrag des Bundes die
neue Verbindung mit zwei Tunneln zwischen Ingenbohl SZ und Flüelen UR am
Vierwaldstättersee. Die Baubewilligung vom April 2020 haben Umweltverbände beim
Bundesverwaltungsgericht angefochten. Sie befürchten einen Kapazitätsausbau,
weil neben der bestehenden Axenstrasse eine neue Route gebaut würde.
Der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger sagte an einer
Informationsveranstaltung am Donnerstag, es gebe keinen Kapazitätsausbau, da
die neue Axenstrasse im Gebiet Gumpisch auf die bestehende Axenstrasse
zurückgeführt werde.
Umsiedlung von Amphibien-Laichgebieten
Die neue Strasse sei nötig, da die ganze Strecke naturgefahrenmässig
sehr labil sei. «Hier muss man endlich eine dauerhafte, verlässliche Lösung
finden.» Der Schriftenwechsel mit dem Gericht sei abgeschlossen, man erwarte in
den nächsten Monaten einen Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts.
Dieses hatte für einige Teilprojekte der neuen Axenstrasse
bereits die aufschiebende Wirkung entzogen. So wurden etwa Ersatzbiotope in
Ingenbohl erstellt. Weil bei einem Bau der neuen Axenstrasse bestehende
Amphibien-Laichgebiete betroffen wären, müssen diese vorgängig umgesiedelt
werden.
Schutzdamm und Rodungen für Bau der Galerie
Am 20. September starten zudem die Bauarbeiten auf einer
Länge von rund vier Kilometern auf der bestehenden Axenstrasse für ein
Kabeltrasse zur Baustromversorgung. Ebenfalls freigegeben hat das Gericht eine
Galerie im steinschlaggefährdeten Gebiet Gumpisch. Dazu ist eine Hilfsbrücke
für den Verkehr seeseitig parallel zur bestehenden Strasse auf 150 Metern
nötig. Diese wurde öffentlich ausgeschrieben, sie soll im Sommer 2023 bereit
sein.
Erst dann können die Sicherungsarbeiten für den Bau der
Galerie in Angriff genommen werden, etwa ein Schutzdamm sowie Rodungen, was
einige Jahre in Anspruch nehmen dürfte. Mit dem Start der Ausführung der
Galerie sei 2026 zu rechnen. Im Gumpischtal stürzt immer wieder
Gesteinsmaterial gegen oder auf die Axenstrasse. Zurzeit wird die zum
Nationalstrassennetz gehörende Strasse mit einer Überwachungsanlage gesichert.
Ob und wann die eigentliche neue Axenstrasse mit dem
Morschacher und dem Sisikoner Tunnel gebaut werden kann, hängt vom
Genehmigungsprozess ab, wie das Bundesamt für Strassen Astra anlässlich der
Präsentation festhielt. Die neue Verbindung könnte frühestens nach 2031 in
Betrieb gehen.
16'000 Fahrzeuge pro Tag in Sisikon
Timotheus Abegg, Gemeindepräsident von Sisikon sagte, die Verkehrssituation in seinem Dorf sei ein Trauerspiel. Täglich würden 16'000 Fahrzeuge Sisikon passieren. Baldige Linderung sei leider nicht in Sicht, wenn man von einer Bauphase von über zehn Jahren für die Neue Axenstrasse ausgehe. In den vergangenen drei Jahren sei die Axenstrasse 20 Mal wegen Steinschlägen gesperrt worden, was den Bewohnern jedes Mal viel Flexibilität abfordere.
Das hohe Verkehrsaufkommen sei zudem sowohl ein Sicherheits- als auch ein Lärmproblem fürs Dorf. Um beim Lärm etwas Abhilfe zu verschaffen, ergreift das Astra eine Übergangsmassnahme. So wird in Sisikon ein lärmarmer Deckbelag eingebaut für 350'000 Franken. (sda/pb)
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Die heutige Axenstrasse im Gebiet Ort aus der Luft.