Neue Autobahnbrücke in Genua wird heute eingeweiht
Vor knapp zwei Jahren stürzte in Genua ein 200 Meter langes Teilstück des Ponte Morandi ein. Dabei kamen 43 Menschen ums Leben. In Rekordzeit wurde an gleicher Stelle eine neue Brücke erbaut. Heute Montagabend wird sie offiziell eröffnet.
Die Einweihung des neuen Autobahnviadukts in Genua mit dem Namen «Genova San Giorgio» beginnt um 18.30 Uhr mit einer Schweigeminute zu Ehren der am 14. August beim Einsturz ums Leben gekommenen 43 Menschen. 35 Autos und drei Lastwagen fielen in die Tiefe, Menschen wurden unter den herab donnernden Trümmern begraben. Neben dem Staatschef Sergio Mattarella und Premierminister Giuseppe Conte sowie weiteren Vertretern des Staates, der Region Ligurien und der Stadt Genua werden auch die Angehörigen der Opfer anwesend sein.
16 Monate bis zur Übergabe
Die neue Brücke ist in der Rekordzeit von nur etwas mehr als einem Jahr errichtet worden. Am 15. April 2019 starteten die Arbeiten. Teilweise waren über 1000 Arbeiter auf der Baustelle tätig, wo auch während der wegen der Corona-Pandemie herrschenden landesweiten Ausgangssperren weitergebaut wurde. Nun ist das 202 Millionen Euro teure Projekt einsatzbereit.
Die vom Architekten Renzo Piano entworfene, mehr als 650 Meter lange Autobahnbrücke war bereits vor gut zwei Wochen einem sogenannten «Stresstest» unterzogen worden. Während der Belastungsprobe rollten Kolonnen von schwerbeladenen LKW über die Brücke. Dabei wurden Bremstests durchgeführt, gut 2500 Tonnen Gewicht bewegt.
Joint Venture «PerGenova»
Die Brücke ist Teil der Autobahn 10, die eine vielbefahrene Verbindung nach Südfrankreich, ins Piemont und in die Lombardei darstellt. Finanziert wurde das Projekt vom Autobahnbetreiber «Autostrade per l‘Italia». Für den Wiederaufbau haben die Unternehmen Fincantieri und Salini Impregilo unter dem Namen «PerGenova» ein Joint Venture gebildet.
Quelle: Alessio Sbarbaro wikimedia CC BY-SA 4.0
Abbrucharbeiten an der Morandi-Brücke, die am 14. August 2018 teilweise eingestürzt war.
Quelle: Rosa Mauro wikimedia CC BY-SA 4.0
Baustellenschild an der neuen Brücke. Der Bau dauerte nur etwas mehr als ein Jahr. Auch während der Corona-Krise wurde ununterbrochen weitergebaut.