Neubau für Hallenbad und Eisbahn «Weyerli» in Bern
Die Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus in Bern muss erneuert werden. Nun steht der Sieger des Projektwettbewerbs fest: Es sieht einen kompletten Neubau für das Hallenbad und die Eishalle vor. Einzig das östliche offene Eisfeld bleibt erhalten.
Quelle: Team Berrel Berrel Kräutler
Visualisierung: Aussenansicht des Neubaus.
Vor 48 Jahren wurde das Freibad Weyermannshaus durch ein Hallenbad und eine offene Kunsteisbahnerweitert. Nun sind beide Anlageteile in einem schlechten Zustand, wie die Stadt in einer Mitteilung von Dienstag schreibt. Erneuerungsbedürftig seien beim Hallenbad insbesondere die die Wasseraufbereitung und die Gebäudehülle.
Das östliche Eishockeyfeld bei der Kunsteisbahn musste bereits 2017 vorzeitig saniert werden und wird im Rahmen des Vorhabens nun direkt in die neue Anlage integriert. Das westliche Trainings- und Publikumsfeld wird hingegen rückgebaut und durch eine neue Eishalle ersetzt.
Oben Hallenbad, unten Eishalle
Aus einem von der Stadt Bern durchgeführten Wettbewerb ging nun das Projekt «Central Park» des Teams von Berrel Berrel Kräutler aus Zürich als Sieger hervor. Dieses sieht einen kompletten Neubau mit einem massiven Sockel aus Stahlbeton und einem Obergeschoss in Holzbauweise vor. Die neue Eishalle befindet sich dabei im unteren, das neue Hallenbad im oberen Gebäudeteil.
Dank dieser Nutzungs-Stapelung beansprucht das Gebäude gemäss Mitteilung eine verhältnismässig kleine Grundrissfläche. Damit stehe mehr Freifläche für das Freibad zur Verfügung, womit die «Identität des Weyerlis» gestärkt werde. Das Freibad benötigt laut Stadt aber auch die zusätzliche Fläche, da die Anlage in Zukunft noch stärker genutzt werden wird: In unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem Gebeit «Weyermannshaus West», ist der Bau eines neuen Wohnquartiers geplant.
Die Wassersportvereine trainieren gemäss der Wasserstrategie der Stadt künftig vorwiegend in der neuen 50-Meter-Schwimmhalle im Neufeld. Das Hallenbad im «Weyerli» ist hingegen vorwiegend für Schulen, Familien und private Schwimmer geplant. Aus diesem Grund sind zusätzlich ein 25-Meter-Schwimmbecken und ein Kinderbecken geplant.
Quelle: Team Berrel Berrel Kräutler
Visualisierung: Eingangshalle des Neubaus.
Lärmschutz dank Neubau
Die neue Eishalle umfasst ein Eishockeyfeld und bietet Platz für rund 500 Zuschauer. Das Hockeyfeld befindet sich auf gleichem Niveau wie das offene Eisfeld. Die Garderoben liegen dabei zwischen den beiden Feldern. Tagsüber kann die Anlage von Schulen und der Öffentlichkeit genutzt werden, am Abend stehen die Eisfelder den Vereinen zur Verfügung.
Um die geplante Siedlung «Weyermannshaus West» vor Lärm zu schützen, ist der höchste Gebäudeteil des Neubaus vor dem offenen Eisfeld positioniert. Das Siegerprojekt «Central Park» wird nach dem Gebäudestandard Minergie-P-ECO realisiert und kann dank seiner kompakten Bauweise energieeffizient betrieben werden. Auf dem Flachdach ist eine Begrünung vorgesehen, welche die Installation einer Photovoltaik-Anlage ermöglicht.
Das Projekt wird nun entsprechend weiterentwickelt. Über den Baukredit wird die Stadtberner Stimmbevölkerung voraussichtlich Ende 2021 abstimmen. Der Baubeginn ist im Jahr 2022 geplant, die Fertigstellung im Jahr 2025. Die Investitionskosten liegen zwischen 62 und 83 Millionen Franken. «Central Park» ist damit das günstigste der eingereichten Projekte.
Separates Projekt
In einem separaten Projekt soll bis Ende 2020 zudem das Freibadbecken im Weyermannshaus saniert werden. Das Becken müsse dringend abgedichtet werden, damit kein chloriertes Wasser versickert. Daneben ist auch eine Wasseraufbereitsungsanlage geplant, die heute fehlt: Gegenwärtig wird das Wasser von Hand mit Chlor versetzt. Zum Projekt gehören auch die Sanierung der Garderobengebäude im Süden und Westen sowie die Realisierung einer Breitrutsche im Freibad für Kinder. (mgt/pb)
Quelle: Team Berrel Berrel Kräutler
Modell des Siegerprojekts «Central Park».