Nach Kritik: Stadt Zug legt Sanierung der Schulanlage Herti dem Volk vor
Das Volk soll über den Umbau und die Sanierung der Zuger Schulanlage Herti entscheiden können. Der Stadtrat hat sich nach politischem Widerstand dafür entschieden, über den Objektkredit, den er als gebundene Ausgabe eingestuft hat, abstimmen zu lassen.
Quelle: Burkard Meyer Architekten, Baden
Visualisierung der erweiterten und sanierten Schulanlage Herti: Pausenhof mit Blick ins Schulareal (von Süden).
Die 1975 erstellte Schulanlage Herti soll saniert, umgebaut und erweitert werden. Geplant ist ein neues Schulhaus für 24 Klassen mit einer Bibliothek, einer Aula und einer Doppelturnhalle. Das bestehende Schulgebäude soll zudem saniert werden. Aus einem Projektwettbewerb ging Mitte Juli der Entwurf der Burkard Meyer Architekten aus Baden als Sieger hervor.
Zeitliche Verzögerung vermeiden
Der Stadtrat hatte mit der Bekanntgabe des Siegerprojekts die Neubau-Vorlage im Umfang von 66,3 Millionen Franken zuhanden des Parlaments verabschiedet. Die Sanierung des heutigen Schulhauses und dessen Umnutzung für eine schulergänzende Betreuung für 22,8 Millionen Franken hatte er jedoch in eigener Kompetenz beschlossen.
Auf diesen Entscheid sei er nun zurückgekommen, teilte der Stadtrat am Freitag mit. Grund dafür ist Kritik am Vorgehen. Er werde gleichzeitig auch den Umbau und die Sanierung sowie die Installation von Provisorien in der Höhe von 5,31 Millionen Franken den politischen Prozess durchlaufen lassen.
Mit diesem Vorgehen werde eine zeitliche Verzögerung für die Umsetzung des Projekts vermieden. Die Mietkosten für die Provisorien in Höhe von 8,93 Millionen Franken hingegen verbleiben als gebundene Ausgabe durch den Stadtrat beschlossen.
Kritik der SVP an Vorgehen
Im Zuger Finanzhaushaltsgesetz sei der Begriff der gebundenen Ausgaben sehr weit gefasst, hält der Stadtrat fest. Entsprechend sei er nach wie vor der Auffassung, dass er dies richtig beurteilt habe. Zudem bestehe aufgrund der steigenden Schülerzahlen eine Dringlichkeit bei dem Geschäft. Allerdings gelte es auch, politische Überlegungen zu berücksichtigen.
Die SVP der Stadt Zug hatte dem Stadtrat vorgeworfen, die Gesamtinvestitionen von insgesamt 103,3 Millionen Franken zu «verwedeln». Es gehe mit Blick auf weitere Infrastrukturprojekte nicht an, in der Herti «mit der ganz grossen Kelle» anzurichten. (sda/mgt/pb)