MVRDV gestaltet Bürohaus in Berlin um: Wo die grüne Zukunft gelb leuchtet
Wo früher Filmstars ein und aus gingen, sollen neu auch sozial und ökologisch engagierte Organisationen einziehen: auf dem Gelände der Berliner Union-Film. Es wird nach Plänen von MVRDV neu gestaltet. Ein unscheinbares Bürohaus ist Dank knallgelber Farbe und einer verwinkelten Treppe zum Wahrzeichen geworden.
Quelle: Lukas Drobny "Haus 1"
Das ehemalige Gelände der Berliner Union-Film hat seit neuste ein Wahrzeichen: das leuchtend gelbe "Haus 1".
Einst stand hier Marlene Dietrich für “Der blaue Engel” vor der Kamera. Heute befindet sich das 23800 Quadratmeter grosse Areal der Berliner Union Film in der Nähe des Tempelhofer Felds im Wandel.
Seit 2019 wird es modernisiert: Den Masterplan zum Projekt “Atelier Gardens” lieferte MVRDV, er ist zu Jahresbeginn mit dem MIPIM Award für die beste Stadterneuerung ausgezeichnet worden. Mit dem erneuerten Gesicht erneuert sich auch die Mieterstruktur: Neben der Filmbranche sollen Organisationen und Einzelpersonen mit einem Fokus auf Klimaaktivismus und sozialer Gerechtigkeit einziehen; bereits niedergelassen hat sich etwa “Fridays for Future” mit einem Büro, wie kürzlich der Tagesspiegel berichtete. - Entwickler hinter dem Projekt ist das Londoner Unternehmen Fabrix, das sich auf ungenutzte, urbane Brachen spezialisiert hat.
Der Plan sieht vor, dass bestehende Strukturen neu genutzt, statt komplett neu gebaut werden. Parallel dazu will das Rotterdamer Büro “das Potenzial der Zwischenräume” vergrössern und für mehr Grünräume zu sorgen. Konkret bedeutet dies, dass der Fahrzeugverkehr reduziert, Bodenbelag möglichst entsiegelt sowie die Wasserdurchlässigkeit verbessert und damit die Artenvielfalt erhöht wird.
Das Bürogebäude ist auch ein Aussichstpunkt
Quelle: Schnepp Renou
Augenfälligste Veränderung des Bürohauses neben der Farbe: die Treppe, die um auf das Dach führt.
Seit Kurzem hat das Areal mit dem “Haus 1” auch ein neues Wahrzeichen: Das Bürogebäude von 1997 im Eingangsbereich des Campus. Nachdem es laut den Architekten wenig zu dessen Charakter beigetragen hat, strahlt es mittlerweile in intensivem Sonnenblumengelb. Es ist zu einem Leuchtturm im wörtlichsten Sinne geworden. Gleichzeitig aber auch zu einem Aussichtpunkt: Vom Campus führt neu eine ebenfalls knallgelbe, mit Sitzmöglichkeiten und kleinen Plattformen versehene Treppe auf das begrünte Dach. Letzteres hilft zusammen mit dem Sonnenschutz an den beiden Glasfassaden des Gebäudes im Sommer das Innere zu kühlen. Und dafür, dass das Raumklima auch im Winter angenehm bleibt, sorgt eine Niedrigtemperatur-Fussbodenheizung.
Auch das Innere haben die Architekten gewandelten Bedürfnissen angepasst: Über vier Geschossse erstrecken sich nun Arbeits- und Begegnungsbereiche sowie ein Café. Sie wurden so angelegt, dass sie möglichst flexibel und leicht an künftige Nutzungen angepasst werden können, was wiederum die Lebensdauer der Gebäude verlängern soll.
Es ist nicht das erste Gebäude der Atelier Gardens von MVRDV: Vor etwas mehr als einem Jahr wurde das denkmalgeschützte Studio-Gebäude “Ton 2” sanft saniert, und zu einem vielflältig nutzbaren Veranstaltungsraum umgebaut. (mai)
Quelle: Schnepp Renou
Die Treppenabsätze....
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...laden je nach dem...
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...zum Verweilen ein.
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Das gewährt Benutzerinnen und Besuchern...
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...einen grosszügigen Rundumblick.
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Die Innenräume sind so gestaltet...
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...dass sie flexibel genutzt werden können.