Museums- und Staatsarchiv-Neubau in Basel: Höhere Kosten und Verzögerungen
Die Basler Regierung hat zusätzliche 1,5 Millionen Franken für den Neubau des Naturhistorischen Museums und des Staatsarchivs bewilligt. Das Geld wird für zusätzliche Arbeitsflächen benötigt. Der Kanton rechnet mit Verzögerungen.
Quelle: Erich Meyer)
Luftaufnahme vom 20. März 2024: acht von zehn 10 Turmgeschosse waren zu diesem Zeitpunkt erstellt.
Mit der Schaffung von zusätzlichen Arbeitsflächen soll der gesetzliche Auftrag und die Digitalisierung der Sammlung mit 12 Millionen Objekten erfüllt werden. Dies erfordere eine Umplanung des bereits laufenden Bauprojekts im St. Johann-Quartier, was die Fertigstellung des Bürobereichs um sechs Monate verzögern werde, wie der Kanton am Donnerstag mitteilte.
Zudem beeinträchtigen weitere Einflüsse den Bauablauf, darunter Lieferschwierigkeiten aufgrund der weltweiten Materialengpässe sowie Verzögerungen bei der Vergabe der Aushubarbeiten. Einzelne Verzögerungen konnten durch Beschleunigungsmassnahmen abgefangen werden. Die eingeplanten Zeitreserven sind aber mittlerweile aufgebraucht, wie der Kanton schreibt.
Schimmelbefall bekämpfen
Der für Januar 2024 geplante Innenausbau konnte in den oberen Geschossen erst im März beginnen, weil die Dachabdichtungsarbeiten aufgrund des nassen Wetters und des Kälteeinbruchs nicht termingerecht ausgeführt werden konnten. Zudem verzögert sich laut Kanton in den unteren Geschossen der Innenausbau, da die «vollständige Dichtigkeit der Gebäudehülle im Grundwasser bisher nicht erreicht wurde».
So konnten einzelne feuchte Stellen nachgewiesen werden. Der Innenausbau in diesen Geschossen müsse solange zurückgestellt werden, bis die ausführenden Unternehmen zusätzliche Massnahmen umgesetzt und die vollständige Dichtigkeit erreicht sei. Zusätzlich müsse in den Geschossen der Schimmelbefall bekämpft werden, bevor dort der Ausbau starten könne.
Ob und wie diese Verzögerungen Auswirkungen auf die Kosten und die Eröffnungstermine in den Jahren 2027 beziehungsweise 2028 haben werden, wird der Kanton voraussichtlich im Herbst 2024 kommunizieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Regierung die Ausgaben für das neue Naturhistorische Museum aufstockt. Bereits im Jahr 2022 erhöhte sie das Globalbudget für das Museum nach dem Bezug des neuen Standorts um 1,24 Millionen Franken aufgrund eines Mehrbedarfs. (sda/pb/mgt)
Quelle: BVD
Blick in die Baustelle: Die Eingangshalle im Rohbau.
Quelle: EM2N
Visualisierung der Eingangshalle im gemeinsamen Neubau für das Naturhistorische Museum und das Staatsarchiv in Basel.
Quelle: EM2N / Filippo Bolognese
Visualisierung: So soll der gemeinsame Neubau für das Naturhistorische Museum und das Staatsarchiv in Basel dereinst aussehen.