Ägyptisches Museum in Turin: Neue Räume für antike Kunst
Es gilt als eines der wichtigsten Museen für Kunst aus dem alten Ägypten: das Ägyptische Museum in Turin, das Museo Egizio. Nun soll es so umgestaltet werden, dass es sich verstärkt dem Publikum öffnet. Mit allgemein zugänglichen Räumen, für die es keine Eintrittskarte braucht. Das Projekt stammt von OMA.
Quelle: OMA
Das Museum soll mehr öffentliche Räume bieten.
Gegründet 1824 von König Karl Felix I von Piemont und Sardinien, der damals eine Kollektion von über 5200 Artefakten besessen hatte, zählt das Museum mit seiner über die Jahre stetig gewachsenen Sammlung zu den bedeutendsten ihrer Art. Neben derjenigen zum Beispiel des Ägyptischen Museums in Kairo oder des Britischen Museums in London.
Untergebracht ist das Museo Egizio im Collegio dei Nobili, das auf Entwürfe des Tessiner Architekten Michelangelo Garove (1648-1713) zurückgeht. Im Laufe der vergangenen bald 200 Jahre ist es immer wieder an veränderten Bedürfnisse angepasst worden. Im 2010 sanierte man es schliesslich aufwendig und schloss es dazu für fünf Jahre. Nun wird es abermals modernisiert .
Eine Piazza für Stadt und Museum
Den Wettbewerb für die Neugestaltung haben David Gianotten und Andreas Karavanas von OMA gewonnen. Herzstück ihres Projekts bildet die Piazza Egizia respektive der zweigeschossige Innenhof, der ein transparentes Dach erhält. „Aus historischer Sicht ist das Museo Egizio mit seinem offenen Innenhof ein wichtiger städtischer Raum in Turin“, sagt OMA-Geschäftsführer David Gianotten. Deshalb sei es wesentlich, den öffentlichen Charakter des Museums wiederherzustellen und es wieder in den öffentlichen Raum der Stadt zu integrieren. Wie er weiter erklärt, soll die Piazza Egizia so gestaltet werden, dass sie Museum und Stadt gemeinsam für verschiedenste Aktvititäten nutzen können.
Konkret besteht der
Entwurf inklusive der Piazza Egizia aus sechs Räumen unterschiedlicher
Grösse und Funktion. Eine zentrale Achse verbindet die einzelnen Bereiche miteinander
und schafft zusätzlich eine bessere Anbindung an die an der Via Accademia und der Via Duse gelegenen
Museumseingänge. Zudem sollen die Piazza Egizia und die übrigen fünf Räume auch ausserhalb der
Öffnungszeiten dem Publikum zugänglich sein, auch ohne Eintrittskarte. Ein paar
Objekte werden aber hier dennoch präsentiert – für einen kleinen Einblick in
die Sammlung und sicher auch, um neugierig zu machen. (mai)
Quelle: OMA / Alessandro Rossi
Der Innehof zieht sich über zwei Geschosse.
Quelle: OMA
Der Innenhof von oben.
Quelle: OMA
Im unteren Bereich des Innehofs ist eine Garten vorgesehen.
Quelle: OMA, Alessandro Rossi
DIe öffentlichen Räume sollen der Stadt und dem Museum für verschiedene Veranstaltungen dienen.