Mit Jürg Conzett durch die Cavaglia-Schlucht im Puschlav
Graubünden ist um eine Touristenattraktion reicher. Vor allem aber um ein Kleinod alpiner Baukunst: Jürg Conzett hat unzugängliche Stellen der Cavaglia-Schlucht im Puschlav mit einem Granit-Steg erschlossen. Gestern Samstag ist der Weg eröffnet worden.
Quelle: Danilo Nussio, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Der Gletschergarten in der Cavaglia-Schlucht gehört in der Schweiz zu den eindrücklichsten seiner Art.
Bizarre Erosionsformen prägen die Schlucht am südöstlichen Ende der Hochebene von Cavaglia: Sie gilt als einer der grössten und spektakulärsten Gletschergärten, der Schweiz. Bislang blieben viele ihrer Strudeltöpfe, Gletschermühlen und grosse höhlenartige Überhänge dem Blick der Besucher verborgen. Mit Conzetts kunstvoll zusammengefügtem Granitsteg konnten sie nun erschlossen werden.
Der Steg ist Teil verschiedener baulicher Eingriffe, mit denen die Schlucht zugänglich gemacht worden ist. Als Baumaterial wurde lokaler Campascio-Granit verwendet, der in zentralen Teilen des Stegs ohne Mörtel auskommt. Die Granit-Riemen der eleganten Hauptbrücke über den Cavagliasco werden etwa durch Vorspannung zusammengehalten. Und die Stützmauern bestehen aus auf traditionelle Weise von Hand geschichteten Bruchsteinen. Der Weg nimmt damit nicht nur Bezug zu seiner Umgebung, sondern zeigt auch die vielfältigen Möglichkeiten heutigen Steinbaus auf.
Die Baukosten beliefen sich auf eine Million Franken. (sda/mai)
Video zum Projekt.
Weitere Informationen auf www.orrido-cavaglia.ch