Luzerner «Pilatus Arena» wird durch Hochhäuser finanziert
Südlich von Luzern soll eine für internationale Wettkämpfe nutzbare Saalsporthalle mit 4000 Sitzplätzen gebaut werden. Finanziert wird die 35 Millionen Franken teure Anlage von zwei bis104 Meter hohen Wohntürmen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf über 200 Millionen Franken.
Die «Pilatus Arena» wird im Süden Luzerns gebaut, wo auf dem Gebiet der Stadt sowie der Gemeinden Kriens und Horw 10'000 bis 15'000 Wohn- und Arbeitsplätze realisiert werden. Initiant der Anlage ist der Handballclub Kriens-Luzern, Investoren sind die Helvetia Versicherung sowie die Eberli Sarnen AG. Letztere realisierte bereits das neue Fussballstadion auf der nahen Luzerner Allmend.
Den Studienauftrag gewonnen haben Giuliani Hönger Architekten Zürich, wie die Promotoren am Montag bekannt gaben. Sie haben gemäss eines einstimmigen Entscheides der Jury das ambitiöse Raumprogramm auf der Grundstückfläche von 12'859 Quadratmetern am besten gelöst.
Die Pilatus Arena wird eine multifunktionale Halle mit 4000 Sitzplätzen sein. Sie soll flexibel genutzt werden, nicht nur für Handball, sondern auch für andere Sportarten, auch für Trainings oder internationale Wettkämpfe. Auch Events sollen dort eine Heimat haben.
Bund beteiligt sich
Die Kosten werden auf 35 Millionen Franken veranschlagt. Die Halle soll dereinst für einen symbolischen Franken der Betreibergesellschaft übergeben werden. Finanziert wird die Halle durch Beiträge des Kantons Luzern in der Höhe von vier bis sechs Millionen Franken, vom Bund, der der Halle «nationale Bedeutung» zuspricht, mit drei Millionen Franken, sowie von Privaten. Dazu kommt eine Mantelnutzung.
Vorgesehen sind als Mantelnutzung ein 50 und ein 104 Meter hoher Wohnturm mit 350 Wohnungen und Gewerbeflächen. Der höhere Turm werde das sichtbare Zeichen der neuen Anlage sein, sagte der Architekt Hans Cometti, Mitglied der Fachjury. Dieser stehe auch im Dialog zu den Wohntürmen beim Fussballstadion Allmend, die 77 und 88 Meter hoch sind.
Die Pilatus Arena wird zwischen den beiden Wohntürmen zu stehen kommen. Der höhere Turm ist auf die Allmend ausgerichtet. Der Schattenwurf wird so nach Einschätzung der Jury für die benachbarten Bauten auf ein Minimum beschränkt.
Lokale Bevölkerung ins Boot holen
Damit der über 100 Meter hohe Bau realisiert werden kann, ist eine Änderung des kommunalen Zonenplans nötig, die unter Umständen auch eine Volksabstimmung passieren muss. Die Bevölkerung müsse dieses Vorhaben mittragen, sagte Cyrill Wiget, Gemeindepräsident von Kriens. Deswegen solle auch der Breitensport einen Nutzen von der Pilatus Arena haben.
Nick Christen, CEO des Handballclubs Kriens-Luzern, sagte, Luzern habe eine solche multifunktionale Event-Arena verdient. Heute gebe es in der Zentralschweiz keine zeitgerechte Infrastruktur für Hallensport. Die Schulsporthallen hätten die Kapazitätsgrenze erreicht. Durch die Nähe zur Allmend mit Fussballstadion, Leichtathletikanlage und Hallenbad entstehe im Süden von Luzern eine Art «Magglingen».
Als nächstes werden Bebauungs- und Zonenpläne ausgearbeitet. Der Entscheid im Krienser Parlament ist für 2018 oder 2019 vorgesehen. Der Baustart soll 2019 oder 2020 erfolgen. (sda)