Lonza stellt für Deponie-Sanierung mehr Geld zurück
Der Lonzakonzern muss für die Sanierung der Giftmülldeponie Gamsenried VS mehr Geld in die Hand nehmen. Ursprünglich hatte Lonza für die erste Phase einen Betrag von 285 Millionen Franken zurückgestellt.
Quelle: Wikimedia - Hadi - eigenes Werk
In der Deponie Gamsenried wurden im letzten Jahrhundert Chemieabfälle entsorgt.
Der Pharmazulieferer Lonza hat im Geschäftsjahr 2024 weitere 80 Millionen Franken für Umweltbelange zur Seite gelegt. Der grösste Teil davon entfällt auf das Stammhaus in Visp VS und somit auf das Gamsenried-Projekt, sagte Finanzchef Philippe Deecke zur Nachrichtenagentur AWP.
Die ehemalige Deponie Gamsenried, zwischen Visp und Brig gelegen, gilt als grösste Altlast der Schweiz und soll in ein bis zwei Generationen vollständig saniert werden. Lonza hatte in der Deponie zwischen 1918 und 1978 Chemieabfälle entsorgt. Gelagert wurden dort vor allem Kalkhydrat, aber auch chemisch belastete Rückstände. 2018 wurde in zwei Brunnen das krebserregende Benzidin entdeckt. Dieser Teil muss saniert werden.
Deponie mit Wand abdichten
Aktuell wird eine 1,3 Kilometer lange Dichtwand errichtet, um die Grundlage für die eigentlichen Sanierungsarbeiten zu schaffen. Die Wand soll künftig die Giftstoffe zurückhalten. Geologische Untersuchungen haben zudem festgestellt, dass unterhalb der Deponie eine nahezu wasserundurchlässige Schicht vorhanden ist, wie der «Walliser Bote» berichtete.
Diese Schicht erstrecke sich praktisch über den gesamten Deponiebereich und befinde sich in einer Tiefe von rund 28 Metern. Ziel sei es, diese natürlich vorhandene Schicht in die Sanierung einzubeziehen, wie der Leiter Umweltprojekte des Unternehmens, Anton Aeby, letztes Jahr gegenüber der Zeitung erklärte. Daher werde die Dichtwand bis in eine Tiefe von rund 32 Meter gebaut. (awp sda/sts)