Lonza AG: Deponiesanierung kommt voran
Die Sanierung der Deponie Gamsenried der Lonza AG wird konkreter. Bund, Kanton und die Gemeinde Brig-Glis sowie der Konzern haben eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die Finanzierung des Baus einer Dichtwand festlegt.
Quelle: Keystone
Auf einer Länge von mehr als 1,6 Kilometern soll die geplante Dichtwand die bestehende hydraulische Barriere verstärken.
Bei der alten Deponie Gamsenried unweit des Produktionsstandorts der Lonza AG in Visp handelt es sich um eine der grössten und komplexesten Altlasten der Schweiz. Nun wird die Sanierung konkreter. Dazu haben der Lonzakonzern sowie der Kanton Wallis, der Bund und die Stadtgemeinde Brig-Glis eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die Finanzierung für den Bau einer Dichtwand festlegt, wie der Kanton Wallis in einer Mitteilung schreibt. Die erste Etappe der Sanierung umfasst den Bau der Dichtwand, welche die bestehende hydraulische Barriere verstärken wird. Dadurch werde der Deponiebereich vom restlichen Grundwasserleiter des Rhonetals getrennt, wodurch der Abfluss von belastetem Grundwasser aus der Deponie weiter stark eingeschränkt werde, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die Kosten für Bau, Instandhaltung, Betrieb und Überwachung sowie der spätere Rückbau der Dichtwand werde vollständig von der Lonza AG übernommen. Für die notwendigen Sanierungsarbeiten hat die Lonza AG bereits Rückstellungen gebildet. Die Ausgaben für die Anpassungen der Verkehrsführung auf den über den Deponiekörper führenden Strassen wie der Autobahn A9 und der Kantonsstrasse T9 werden laut der Mitteilung hingegen von Bund und Kanton getragen.
Bauarbeiten sollen rund zwei Jahre dauern
Die Vereinbarung stelle einen wichtigen Meilenstein bei der Sanierung der Deponie dar und bilde die Grundlage zur Einreichung des Baugesuchs. Seitens der Lonza AG sei diese für Anfang 2025 vorgesehen. Die geplante Dichtwand erstreckt sich über 1,6 Kilometer und verläuft laut Mitteilung westlich der Gamsa entlang dem Kiesweg bis auf Höhe der Kehrichtverbrennungsanlage sowie entlang der A9 bis 140 Meter vor den Tunnel Eyholz. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich rund zwei Jahre dauern. Die Deponie Gamsenried wurde 2011 als sanierungsbedürftig eingestuft. Um die gesetzten Sanierungsziele zu erreichen und die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, arbeitet die Lonza AG eng mit dem Departement für Mobilität, Raum und Umwelt (DMRU) und der Dienststelle für Umwelt (DUW) zusammen. In den letzten Jahren konnten laut Mitteilung durch verschiedene Massnahmen wie die Nutzung einer Biosparging-Anlage oder die Optimierung des Pumpregimes die Schadstoffbelastung im Grundwasser minimiert werden.
Zu den prioritären Massnahmen, die im Rahmen der Sanierung vorgesehen sind, gehören zudem die weitere Behandlung der Schadstofffahne und die Sanierung des Deponiebereichs mit dem grössten Gefahrenpotenzial für das Grundwasser. Die Vereinbarung ermögliche nach Erhalt der Baubewilligung einen raschen Beginn der Arbeiten und schaffe die Grundlage für eine nachhaltige Sanierung der Deponie. Die Lonza AG bekräftige damit ihr Engagement, das industrielle Erbe im Oberwallis aktiv aufzuarbeiten, wie es weiter heisst. (mgt/sts)