Lötschberg-Scheiteltunnel: Schäden verursachen weitere Mehrkosten
Die Schäden an der neuen Fahrbahn des Lötschberg-Scheiteltunnels verursachen Mehrkosten in der Höhe von voraussichtlich 2 bis 3 Millionen Franken. Die BLS will die Mängel im Tunnel bis Ende Jahr beheben.
Quelle: BLS AG
Die Erneuerung der Fahrbahn im Lötschberg-Bahntunnel dauerte fast sechs Jahre und ging vergangenen Oktober zu Ende.
Während Kontrollgängen im Lötschberg-Scheiteltunnel stellte das Bahnunternehmen im letzten Sommer Schäden an der Betonfahrbahn fest. Genauere Untersuchungen hätten nun Schäden an zwei Stellen des 15 Kilometer langen Tunnels gezeigt, wie die BLS am Dienstag mitteilte. Dies rund 3,5 Kilometer vom nördlichen Tunnelportal bei Kandersteg sowie rund 4 Kilometer vom südlichen Portal bei Goppenstein entfernt.
Schäden durch sulfathaltiges Bergwasser
Die Schäden sind laut der BLS auf sulfathaltiges Bergwasser zurückzuführen, das den Beton angreift und punktuell oberflächliche Risse sowie Abplatzungen verursacht. An einigen Stellen sei die Festigkeit des Betons beeinträchtigt, wodurch die Verankerung der Gleise in der Betonfahrbahn geschwächt werde, heisst es weiter. Die betroffenen Bereiche seien umgehend stabilisiert worden, um den Bahnbetrieb zu gewährleisten.
Das Sanierungskonzept sieht verschiedene Massnahmen vor. So wird auf einer Länge von 50 Metern die beschädigte Fahrbahn ausgebaut und mit sulfatbeständigem Beton neu gegossen. Weiter wird auf rund 60 Metern der Beton mit oberflächlichen Rissen und Abplatzungen ausgebessert und imprägniert sowie auf einer Länge von 80 Metern der wegen des Wassers feuchte Beton der Fahrbahn gereinigt und imprägniert.
Die Massnahmen sollen die Fahrbahn künftig vor sulfathaltigem Bergwasser schützen. Die Kosten für die Sanierung der Schäden belaufen sich gemäss Mitteilung auf zwei bis drei Millionen Franken. Die BLS geht davon aus, dass die Behebung der Mängel weitgehend versichert ist.
Bauarbeiten während Bahnbetrieb
Das Sanierungskonzept wird nun weiter konkretisiert, wie es in der Mitteilung heisst. Die Bauarbeiten können demnach während laufendem Bahnbetrieb ausgeführt werden und dauern vier bis sechs Wochen. Weiter sollen die Arbeiten ausserhalb der Ferienzeiten erfolgen, um den Autoverlad so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Die Erneuerung der Fahrbahn im Lötschberg-Bahntunnel zwischen dem bernischen Kandersteg und Goppenstein im Kanton Wallis dauerte fast sechs Jahre und ging vergangenen Oktober zu Ende. Schwierigkeiten im Berg sowie Wassereinbrüche hatten Verzögerungen und Mehrkosten in der Höhe von rund 75 Millionen Franken verursacht. Die Gesamtkosten beliefen sich bisher auf 180 Millionen Franken. (pb/mgt/sda)