Lötschberg-Basistunnel: Teil-Ausbau auf Doppelspur liegt demnächst auf
Die BLS treibt die Planung des Lötschberg-Basistunnel-Ausbaus voran. Ab nächstem Montagliegt das Bauprojekt für den teilweisen Ausbau auf Doppelspur öffentlich auf. Parallel dazu wird Projekt für den vollständigen Ausbau auf zwei Röhren weiter ausgearbeitet.
Auf einer 14 Kilometer langen Strecke zwischen Ferden und Mitholz soll der Lötschberg-Tunnel bahntechnisch ausgebaut werden. Damit wären 28 Kilometer des insgesamt 35 Kilometer umfassenden Tunnels doppelspurig befahrba. Ab dem 17. August liegen nun die Pläne den Teilausbau öffentlich auf. Parallel dazu arbeitet die BLS die Planung für den vollständigen Ausbau auf zwei Tunnelröhren weiter aus. Dies, damit bis Ende 2022 auch diese Pläne auf einem vergleichbaren Stand vorliegen wie jene des Teilausbaus.
Tunnel soll acht Monate gesperrt bleiben
Damit beim Teilausbau die neue Tunnelstrecke bei Mitholz an den bestehenden Einspurabschnitt angeschlossen werden kann, sind an der bestehenden Röhre umfangreiche Bauarbeiten nötig, für die der Tunnel acht Monate lang gesperrt werden muss.
Wegen der langen Sperrung hat das Parlament nun den Bundesrat beauftragt, den vollständigen Ausbau des Tunnels, der im Gegensatz dazu ohne lange Totalsperre auskommt, nochmals zu prüfen. Die daraus gewonnen Resultate will der Bundesrat dem Parlament im Rahmen des Zwischenberichts zum STEP-Ausbauschritt 2035 unterbreiten. Dieser wiederum liefert die Grundlage auf der das Parlament voraussichtlich anfangs 2023 entscheidet, ob man am bereits beschlossenen Teilausbau festhält oder ob der Tunnel voll ausgebaut wird.
Mit der Ausschreibung der Hauptarbeiten für den Teilausbau wartet die BLS darum bis zu diesem Zeitpunkt ab. Allderdings werden ab 2022 bereits gewisse Vorbereitungsarbeiten ausgeführt, die es sowohl für den Teil- als auch für den Vollausbau braucht.
Kapazität der Lötschberg-Bergstrecke reicht aus
Entscheidet sich das Parlament für den Teilausbau, starten die Bauarbeiten voraussichtlich 2025 und dauern bis Ende 2031. Die achtmonatige Sperrung ist gegen das Ende der Bauzeit vorgesehen: Während dieser Sperrung sollen die Fernverkehrszüge über die Bergstrecke und Güterzüge über die Bergstrecke oder die Gotthardachse geführt werden. Die Kapazitäten des Autoverlads und der Regioexpress-Züge durch den Lötschberg-Scheiteltunnel bleiben unverändert.
Bei einem Vollausbau wird eine entsprechende Projektänderung voraussichtlich Mitte 2023 öffentlich aufgelegt. Die Bauarbeiten dauern in diesem Fall von 2026 bis Ende 2033.
Laut BLS ist der Vollausbau sinnvoll
Aus Sicht der BLS ist ein direkter Vollausbau sinnvoll, weil er keine Totalsperre des Basistunnels zur Folge hat, und weil mit ihm volkswirtschaftliche Kosten vermeiden werden können und Steuerzahler auf lange Sicht weniger bezahlen müssen, als dies bei einem etappierten Vollausbau der Fall wäre. Zudem könnte mit auf diese Weise der Fahrplan flexibler gestaltet und die Stabilität des Angebots auf dieser wichtigen Neat-Achse erhöht werden. (mai/mgt)
Quelle: BLS
Das Südportal des Lötschberg-Basistunnels.