Baugesuch für längste erdverlegte Höchstspannungsleitung der Schweiz eingereicht
Swissgrid hat das Baugesuch für die Erdverkabelung der Leitung Airolo-Göschenen eingereicht: Mit einer Länge von 18 Kilometern wird sie die längste erdverlegte Höchstspannungsleitung der Schweiz sein.
Verlegt wird sie im Rahmen des Baus der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels vom Astra. Die 220-kV-Leitung spielt eine wichtige Rolle für den Transport der in der Region erzeugten Energie aus Wasserkraft.
Es handle sich um ein in der Schweiz einzigartiges Projekt, heisst es in der Medienmitteilung der Swissgrid. Zum ersten Mal werde eine Höchstspannungsleitung mit einem nationalen Strassentunnel gebündelt. Die Bündelung der linearen Infrastrukturen – respektive der Stromleitungen und der Autobahn – ist laut Swissgrid vor allem darum möglich, weil die bestehende Freileitung kurz vor dem Ende ihrer Lebensdauer steht und saniert werden müsste.
Die Bauarbeiten für die Erdverlegung der Höchstspannungsleitung sollen 2027 starten, damit kann sie voraussichtlich 2029 den Betrieb aufnehmen.
Hat die neue Leitung den Betrieb aufgenommen, wird die bestehende, 23 Kilometer lange Leitung über den Gotthardpass mit den 70 Strommasten rückgebaut. Davon befinden sich 51 im Kanton Uri, 19 im Tessin. Nicht demontiert werden lediglich vier Masten auf der Passhöhe, in der Nähe vom Gotthard-Hospiz; Auf diesen verläuft eine Leitung der SBB. Sie werden allerdings so umgebaut und verkleinert, so dass sie künftig nur noch von den SBB genutzt werden können.
Leitung ist wichtig für die Wasserkraft
Die neue Leitung spielt im Schweizer Übertragungsnetz eine wichtige Rolle: Sie vernetzt das Tessin mit der Deutschschweiz und sie transportiert den Strom der regionalen Wasserkraftwerke. Damit trage sie zusammen mit dem übrigen Höchstspannungsnetz dazu bei, die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen, schreibt Swissgrid. - Die Gesamtinvestition von Swissgrid beläuft sich auf ca. 107 Millionen Franken. (mgt/(mai)
Swissgrid orientiert Bevölkerung und betroffene Gemeinden am 21. September 2022 im Rahmen einer Informationsveranstaltung über das Projekt im Museum Sasso San Gottardo auf dem Gotthardpass. Auch eine Vetretung des Astra wird vor Ort sein.
Leitungsverlauf
Die Leitung verläuft auf einer Länge von 18 Kilometern vollständig unterirdisch – vom Unterwerk in Airolo bis zum Übergangsmast in Göschenen. Der Leitungsverlauf unterteilt sich in verschiedene Abschnitte:
- Zwischen dem Unterwerk Airolo und dem Südportal des Tunnels (300 Meter) werden die Kabel in einen Kabelrohrblock verlegt.
- Vom Südportal aus wird die Leitung in einem Werkleitungskanal unter der Fahrbahn des neuen Tunnels (17 Kilometer) fortgesetzt.
- In Göschenen wird die Leitung unterirdisch in einem Kabelrohrblock (800 Meter) bis zum Endmast weitergeführt.
- Beim wird sie wieder an die bestehende Leitung (Richtung Mettlen) angeschlossen.