Kreuzlingen stellt die Weichen für neues Stadthaus-Projekt
Eine Volksinitiative will in Kreuzlingen den Bau eines neuen Stadthauses auf der Festwiese verhindern. In der Abstimmung am Wochenende geht es um das Stadthaus-Projekt von 2016, das vom Volk sehr knapp gutgeheissen worden war.
Quelle: PD
Visualisierung des ursprünglichen Projekts «Schlussstein», welches auf dem Kreuzlinger Bärenplatz entstehen soll.
Die Stadt Kreuzlingen plant seit 30 Jahren ein neues Stadthaus. Verschiedene Standorte und Varianten wurden bereits geprüft. Ende 2016 hiessen die Stimmberechtigten einen Kredit von 47,5 Millionen Franken für den Neubau eines zentralen Stadthauses, den Bau einer Tiefgarage mit 250 Plätzen und die Neugestaltung der Festwiese mit einer knappen Mehrheit von fünf Stimmen gut.
Die Realisierung des Projekts verzögerte sich allerdings. So erteilte der Kanton 2019 für das geplante 111 Meter lange Stadthaus eine Ausnahmebewilligung. Gegen die geplante Gebäudelänge gingen aber Einsprachen ein, die das Thurgauer Verwaltungsgericht Mitte 2020 guthiess. Die Stadtbehörden akzeptierten diesen Entscheid.
Initiative soll Neubau auf Festwiese verhindern
Die Behörden wollen das Stadthaus-Projekt nun aber über eine Ortsplanungsrevision doch noch realisieren. So sollen in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen neu Gebäude mit bis zu 180 Metern Länge erlaubt sein. Das Projekt von 2016 ist vorerst sistiert.
Gegner reichten 2019 die «Volksinitiative zur Freihaltung der Festwiese beim Bärenplatz» ein. Damit soll der Bau des Stadthauses an diesem Standort verhindert werden. Falls die Initiative am 7. März angenommen wird, müssen die Behörden ein alternatives Stadthaus-Projekt ausarbeiten und vorlegen. Bei einem Nein soll das sistierte Projekt von 2016 weiterverfolgt werden.
Gemeinderat und Stadtrat lehnen die Initiative ab. «Der Stadtrat ist nach wie vor überzeugt, dass ein ausgezeichnetes Gesamtprojekt vorliegt», heisst es in der Botschaft. Die Initianten lehnen das Projekt von 2016 ab. Es sei zu teuer, zudem solle das historische Ensemble von Kloster und Festwiese als Wahrzeichen der Stadt erhalten bleiben. (sda/pb)
Quelle: Stadt Kreuzlingen / Architekten Niggli+Zbinden
Visualisierung: So soll das neue Stadthaus auf der Festwiese dereinst aussehen.
Quelle: Stadt Kreuzlingen
Die noch unbebaute Festwiese beim Bärenplatz von oben.