Luzerner Regierungsrat erteilt Kraftwerk Waldemme grünes Licht
Der Luzerner Regierungsrat hat das Konzessions- und Baugesuch für das Kraftwerk Waldemme in der Gemeinde Flühli LU gutgeheissen und eine Einsprache der Umweltverbände abgewiesen. Das Kraftwerk soll ab Frühling 2023 den Betrieb aufnehmen.
Quelle: zvg, CKW
Visualisierung der Kraftwerkszentrale, die unterhalb der Chrutacherbrücke in Flühli entstehen soll. Ab hier wird das entnommene Wasser dereinst zurück in die Waldemme und durch die Lammschlucht geführt.
Mit dem Entscheid des Regierungsrates sei das Kraftwerk Waldemme
nun auf der Zielgeraden, wie die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) am
Freitag mitteilten. Der Neubau soll ab 2023 erneuerbaren Strom für rund 1500
durchschnittliche Vierpersonen-Haushalte liefern. Die Energiedienstleisterin
investiert rund 13 Millionen Franken in das Projekt. Das Kraftwerk sei eine
gute Ergänzung zum Ausbau der Solarenergie, hält CKW-CEO Martin Schwab im
Communiqué fest.
Einsprache von Umweltverbänden
Der Regierungsrat hat der CKW eine Konzession für die Dauer
von 80 Jahren für die Nutzung der Wasserkraft der Waldemme erteilt und die
gegen das Projekt eingereichte Einsprache abgewiesen, heisst es in einer Kurzmitteilung
von Freitag. Letztere war die letzte grosse Hürde auf dem Weg zur Realisierung
des Kraftwerks und wurde im Mai 2021 von den Umweltverbänden Aqua Viva, Pro
Natura, WWF und dem Fischereiverband Luzern eingereicht.
Die Verbände argumentierten darin, dass die Daten der CKW zu
den Wassermengen nicht mit jenen des Kantons übereinstimmten, wodurch die
Stromerzeugung geringer ausfallen könnte als geplant. Die CKW liess die Daten
daraufhin untersuchen und kam zum Schluss, dass die im Konzessionsgesuch
verwendeten Daten «belastbar und nachvollziehbar» seien. Der Kanton habe dies
mit seinem Entscheid nun bestätigt und die Einsprache abgewiesen, hält die CKW fest.
Lammschlucht nicht mehr Teil des Projektperimeters
Die Konzessionsstrecke misst laut Mitteilung des Regierungsrates
2,1 Kilometer und befindet sich oberhalb der Lammschlucht in der Gemeinde Flühli.
Im Gegensatz zur ursprünglichen Variante sei die landschaftlich wertvolle Lammschlucht
nun nicht mehr Bestandteil des Projektperimeters, heisst es weiter.
Gleichzeitig wird laut der CKW ein stark verbauter Abschnitt der Waldemme auf
einer Distanz von fast zwei Kilometern wieder fischgängig gemacht.
«Wir waren immer überzeugt, dass wir mit der vorliegenden
Variante ein mehrheitsfähiges Projekt haben, welches die Einwände der
Umweltverbände berücksichtigt und es freut uns sehr, dass der Regierungsrat
diese Sicht bestätigt», so Martin Schwab.
Kraftwerk soll ab Frühling 2023 Energie produzieren
Die CKW rechnet für die Realisierung des Kraftwerks mit
einer Bauzeit von knapp zwei Jahren. Die Wasserfassung wird laut Mitteilung
beim Weiler Matzenbach in Flühli entstehen. Ab diesem Standort wird ein Teil
des Wassers der Waldemme dann dereinst in einer 2,1 Kilometer langen
Druckleitung zur Kraftwerkszentrale geführt.
Diese wird neu direkt vor der Lammschlucht bei der
Chrutacherbrücke liegen. Unmittelbar danach werde das Wasser wieder dem natürlichen
Lauf der Waldemme zugeführt. Das neue Kraftwerk soll ab Frühling 2023 den
Betrieb aufnehmen. (mgt/pb)