Kornhausbrücke in Bern braucht eine Gesamtsanierung
Gut 25 Jahre nach der letzten Totalerneuerung braucht die Berner Kornhausbrücke wieder eine Gesamtsanierung. Sie soll im Jahr 2024 über die Bühne gehen, etwa ein halbes Jahr dauern und rund 22,5 Millionen Franken kosten.
Quelle: Riccardo Speziari wikimedia CC BY-SA 4.0
Braucht eine Gesamtsanierung: Die Kornhausbrücke in der Stadt Bern.
Wie der Berner Gemeinderat am Donnerstag bekanntgab, hat er die Vorlage zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Es geht um einen Kredit von zwei Millionen Franken. Darin enthalten sind im Mai dieses Jahres von der Stadtregierung in eigener Kompetenz bereits bewilligte 150'000 Franken.
Beschädigte Tramgleise als Auslöser
Ausgelöst wurde das Projekt laut der Mitteilung durch die Tramgeleise auf der Brücke. Sie wurden letztmals vor 26 Jahren erneuert und weisen erhebliche Schäden auf. Das führt zu einem grösseren Unterhaltsbedarf. Berns städtische Verkehrsbetriebe Bernmobil wollen die Gleisanlage und die Fahrleitungen auf der Brücke ersetzen.
Auch entspricht der heutige Abstand von 2,7 Metern zwischen den Gleisachsen nicht mehr den heutigen Normen. Diese verlangen 2,9 Meter, wie dem Vortrag des Gemeinderats an den Stadtrat zu entnehmen ist.
Würde der Gleisabstand auf 2,9 Meter erweitert, hätte dies aber stadteinwärts eine Verschmälerung des Velofahrbereichs zwischen Gleis und Abtrenngeländer zum Trottoir zur Folge. Deshalb wird im Projekt eine Mittellösung mit einem Gleisachsabstand von 2,8 Meter angestrebt. Stadtauswärts gewinnt der Veloverkehr dank des neuen Schienensystems leicht mehr Platz.
Kornhausbrücke ist schützenswert
Die vor gut 120 Jahren erbaute Kornhausbrücke ist laut dem Stadtratsvortrag neben der Kirchenfeldbrücke die bedeutendste Stahl-Hochbrücke im Eigentum der Stadt Bern. Sie gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist im Bauinventar der Stadt Bern als schützenswert eingestuft.
Die letzte Gesamterneuerung erfolgte 1997/98. 2012 wurden Längsfugen entlang den Schienen und Querfugen ersetzt. Die erneute Gesamtsanierung der Brücke soll das Bauwerk für weitere 30 Jahre ertüchtigen.
Geplant ist auch der Ersatz des Belags und der Fahrbahnabdichtung. Zudem sollen die Brückenlager verstärkt werden. Gemäss Inspektionsberichten kann im Erdbebenfall das seitliche Abkippen bei Widerlagern und Pfeilern nicht gänzlich ausgeschlossen werden.