Königlicher Sommerpalast bei Athen: Wertvolle Weine und Spirituosen entdeckt
Restauratoren sind bei der Renovierung des einstigen Sommerpalastes der 1974 abgesetzten, griechischen Königsfamilie auf Hunderte wertvoller, in- und ausländischer Weinflaschen und Spirituosen gestossen. Die Residenz liegt in Tatoi im Norden von Athen.
Quelle: Unbekannt, Gemeinfrei, Wikimedia
Die Sommerresidenz in Tatoi auf einer historischen Aufnahme um 1900.
Zurzeit laufen Bauarbeiten, um das Anwesen samt dem angrenzenden Wald als Museum und Ausflugsziel zu erschliessen. Unter den bislang über 4000 entdeckten Flaschen befinden sich unter anderem eine Flasche Whiskey aus der Zeit der Inthronisierung der britischen Königin Elizabeth II. am 6.
Februar 1952 sowie Weine der Herkunft Château Margaux, Château de Vincennes und Château Rothschild, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen. Es seien „Funde von grosser historischer Bedeutung“, erklärte die griechische Kulturministerin Lina Mendoni heute Sonntag. Die Suche dauere an.
Schwierige Beziehung zur Königsfamilie
Die Beziehung zwischen dem griechischen Königshaus und dem Volk war schwierig. Das Ende kam, als sich der unerfahrene Konstantin II. nach seiner Inthronisierung (1964) schnell in Streitigkeiten mit der politischen Führung verwickelte. Er beging zudem einen fatalen Fehler: Am 21. April 1967 putschte in Griechenland eine Militärgruppe. Um - wie er immer wieder sagt - ein Blutvergiessen abzuwenden, duldete der König die Putschisten. Er liess sich mit ihnen fotografieren und billigte sogar per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung. Viele Griechen haben ihm das nie verziehen.
Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde die Monarchie in Griechenland im Dezember 1974 abgeschafft. Konstantin - heute 81 Jahre alt - wurde enteignet und erst nach einem Beschluss des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2000 entschädigt.
Während der letzten 15 Jahre hat sich das Verhältnis zwischen dem griechischen Staat und Konstantin schrittweise verbessert. Mittlerweile verbringt Konstantin, der eine Villa auf der Halbinsel Peloponnes besitzt, mehrere Monate des Jahres in der Heimat. (sda/mai)