Klybeckareal in Basel: Schadstoffsanierung laut Besitzern lösbar
Die Besitzer des Klybeckareals in Basel wollen die Schadstoffdiskussion versachlichen. Ein Grossteil des früheren Industriegebiets wird als belastet eingestuft. Swiss Life und Rhystadt AG sprechen aber von einer «lösbaren Aufgabe».

Quelle: ETH-Pics / Gary Kammerhuber
Das Klybeck-Areal im Jahr 1991: Die Gebäude am Fluss beherbergten damals noch die Ciba-Geigy, die später mit Sandoz zu Novartis fusionierte.
Die öffentliche Diskussion über die Schadstoffbelastungen auf dem ehemaligen Industrieareal habe zum Teil mit Falschaussagen zu Verunsicherungen geführt, sagte Christian Mutschler, CEO des Arealmitbesitzers Rhystadt AG, am Dienstag an einer Medienkonferenz. Er betonte, dass man das «problematische Erbe» so gut aufarbeiten wolle, dass nach der Transformation in ein neues Stadtquartier ein sorgloses und gutes Leben und Arbeiten möglich werde.
Jürgen Friedrichs, Gesamtprojektleiter von Swiss Life Asset Management AG nannte als konkretes Beispiel den als schutzwürdiges Industriedenkmal eingestuften Bau «K90» am Klybeckplatz. Die Aussage, dass im Bau Spuren des Kampfstoffs Chlorpikrin nachgewiesen worden sei, entspreche nicht den Tatsachen, sagte er. Es handle sich um eine Verwechslung mit einem weniger problematischen Stoff.
Gegenwärtig werde im Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz und Belastungssituation abgeklärt, ob der Bau stehen bleiben und weiter genutzt werden könne, so Friedrichs weiter. Bis Ende Jahr sollten entsprechende Resultate vorliegen. An eine Nutzung als Bürobau sei nach aktuellem Kenntnisstand aber kaum zu denken.
Unterscheidung zwischen Altlasten und Standortbelastung
Grundsätzlich handle es sich um ein gut untersuchtes und stetig weiter beobachtetes Areal, hiess es an der Medienkonferenz. Dabei werde zwischen Altlasten und Standortbelastung unterschieden. Bei den Altlasten sei eine zeitnahe Sanierung unabdingbar. Davon betroffen ist ein Teil des Altbau-Areals 3 an der Mauerstrasse, das wegen des Chlorbenolschadens nicht weiter genutzt werden kann. Dieses müsse von der Vorbesitzerin BASF saniert werden.
Bei den restlichen Bauten des Areals gehe man nach heutigen Kenntnisstand von unterschiedlichen Belastungssituationen aus. Das betreffe zum einen bauliche Belastungen beispielsweise durch Asbest, aber auch Lasten, welche die Nutzung als Produktionsstätten der chemischen Industrie hinterlassen habe. Diese Arealteile und Bauten würden je nach Fortschritt der Planungs- und Umsetzungsarbeiten nach strengen gesetzlichen Vorgaben beobachtet und laufend weiter untersucht, hiess es.
Gegenwärtig bereiten die Arealbesitzer zusammen mit dem Kanton in einem nächsten Umsetzungsschritt ein Richtprojekt vor, das im Sommer abgeschlossen werden soll. Im Rahmen dieser Vorbereitungsarbeiten werden gemäss Aussagen an der Medienkonferenz umfassende Berichte zur Belastungssituation veröffentlicht. (pb/sda)

Quelle: PD
Visualisierung: Das Klybeckareal soll dereinst zum grünen und durchmischten Stadtteil werden.