14:39 BAUPROJEKTE

Kindergarten Schlossmatt in Bern: Siegerprojekt für Erweiterung gekürt

Teaserbild-Quelle: Nightnurse Images

Die Stadt Bern plant auf dem Schlossmattareal im Holligen-Quartier eine Erweiterung des bestehenden Doppelkindergartens Schlossmatt. Für den Ausbau wurde eine Gesamtleistungsstudie durchgeführt. Nun steht das Siegerprojekt fest.

Visualisierung Erweiterung Kindergarten Schlossmatt in Bern

Quelle: Nightnurse Images

Visualisierung: So soll sich der erweiterte Kindergarten Schlossmatt in Bern dereinst präsentieren.

Aufgrund der Wohnbautätigkeit im Gebiet Steigerhubel/Schlossmatt werde die Zahl der Schüler im Quartier stark ansteigen, heisst es in einer Mitteilung des Berner Gemeinderates von Mittwoch. Daraus ergibt sich ein Mehrbedarf an Schulraum, der sowohl die Volksschule Steigerhubel als auch den Doppelkindergarten Schlossmatt betrifft.

Das bestehende Kindergartengebäude soll deshalb ausgebaut und damit Platz für vier Basisstufenklassen geschaffen werden. Im Herbst 2022 hat der Stadtrat für die Erweiterung einen Projektierungskredit von 1,3 Millionen Franken genehmigt. Anschliessend wurde eine Gesamtleistungsstudie mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit durchgeführt.

Ziel des Verfahrens sei es gewesen, auf dem Schlossmatt-Areal mit den Neben- und Aussenräumen für vier Basisstufenklassen ein Pilotprojekt mit einer gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtung und Fokussierung auf Suffizienz und Low-Tech zu planen und zu realisieren. Die Anlage sollte sich zudem gut in die Freiraum- und Siedlungsstruktur aus den 1940er und 1950er Jahren integrieren.

Ausbau mit Respekt für Bestehendes

Nun ist die Gesamtleistungsstudie abgeschlossen. Fünf Teams hätten sehr unterschiedliche Projekte eingereicht, schreibt der Gemeinderat. Die Jury empfehle einstimmig das Projekt «Mary Poppins» des Teams unter der Leitung der der Holzbaupartner AG, Stettlen (BE), zur Weiterbearbeitung. Das Siegerprojekt respektiere den bestehenden Bau und entwickle ihn gleichzeitig weiter, heisst es.

So wird das bestehende Kindergartengebäude aufgestockt und mit je einem Anbau im Osten und Westen in Holzbauweise ergänzt. Als neues Element fasst zudem ein Dach über einer umlaufenden Veranda die verschiedenen Gebäudeteile zusammen. Die Veranda diene der Erschliessung, biete durch eine stellenweise Verbreiterung aber auch die Möglichkeit für schulische Nutzungen im Freien.

Weiter schaffen halbrunde Aussparungen im Dach Platz für die Kronen der bestehenden Bäume und ermöglichen eine gute Belichtung der mittleren Räume. Zwei Treppen führen von aussen zudem direkt zu den Klassenzimmern im Obergeschoss. Das Gebäudevolumen sei gut in den Freiraum und in die Siedlung integriert, heisst es. Der wertvolle Baumbestand bleibe weitgehend erhalten.

Gebäudestruktur wird weiterverwendet

Beim Pilotprojekt Erweiterung Kindergartenstandort Schlossmatt sollen laut Gemeinderat klimaschonendes Bauen und ein energieeffizienter Betrieb im Mittelpunkt stehen. Damit werde ein Beitrag an die Umsetzung der Energie- und Klimastrategie der Stadt Bern geleistet«Innovative bauliche Lösungen» seien daher bei der Planung und der Umsetzung des Projekts zentral.

Die bestehende Gebäudestruktur des Kindergartens wird gemäss Mitteilung weitgehend weiterverwendet und energetisch saniert. Möglichst alle brauchbaren Bauteile werden weitergenutzt. Zudem die nach Süden geneigte Dachfläche mit Photovoltaik belegt werden.

Umsetzung in den Jahren 2025 und 2026

Durch eine Kombination des Luftaustausches mit der Raumheizung könne auf eine Wärmeverteilung mit aufwändigen Installationen verzichtet werden. Die Weiterverwendung und die energetische Sanierung des Gebäudebestands trügen zur Suffizienz bei. Die vorgeschlagene Lösung überzeugte die Jury als «überraschendes, eigenständiges und innovatives Schulbauprojekt», so der Gemeinderar.

Das Projekt wird nun weiterentwickelt und konkretisiert. Die zu erwartenden Investitionskosten liegen gemäss Mitteilung zwischen 6,8 und 8,0 Millionen Franken. Das Bauprojekt soll nach aktuellem Plan in den Jahren 2025 und 2026 umgesetzt werden. (mgt/pb)


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