«Kindergarten 2021» in Alpnach OW: Gezackte Silhouette
In seinem Ortszentrum verdichtet und optimiert Alpnach seinen «Bildungsbezirk». Zu diesem gehört auch ein ehemaliges Schwesternhaus, in dem mehrere Kindergärten und ein Musikraum untergebracht sind. 2013 wurde mittels Architekturwettbewerb ein Projekt für den Ersatzneubau ausgewählt. Die Realisierung rückt nach mehreren Modifizierungen näher.
Alpnach ist Teil einer politischen Gemeinde im Kanton Obwalden, zu der auch noch Schoried und Alpnachstad am Alpnachersee gehören. Alpnach Dorf, wie es auch genannt wird, erstreckt sich entlang der Strasse von Luzern nach Sarnen und über den Brünigpass ins Berner Oberland. Der Schulbezirk liegt wenige Schritte westlich der Brünigstrasse und des Ortskerns, wo sich die Pfarrkirche St. Maria Magdalena befindet. Er setzt sich aus verschiedenen Gebäuden unterschiedlicher Epochen zusammen, die quasi eine Familie bilden.
Gründer dieser «Sippe» ist das sogenannte «Schulhaus 1916». Der palastartige Bau mit neobarocken Anklängen erhebt sich am Ende der Schulhausstrasse, die bei der Kirche von der Brünigstrasse abzweigt. 1958 kamen hinter ihm ein weiteres Schulhaus, eine Turnhalle und ein Singsaal hinzu, die mit respektvollem Abstand zum älteren Solitär miteinander zu einem Ensemble verbunden sind. Weitere Schulhaustrakte verdichteten um die Jahrhundertwende die einzelnen Bauepochen zu einem Konglomerat mit diversen Höfen, die nach Süden und Westen in Spiel- und Sportanlagen, nach Norden ins Schmittenwäldli am Fliessgewässer «Chli Schliere» übergehen.
Quelle: Durrer Architekten
Die Eingangsfassade ist vollständig verglast und dem Schulareal zugewandt.
Wettbewerb für Ersatzneubau
Am südlichen Rand dieses Areals steht ein Gebäude, das vom bekannten Luzerner Architekten Anton Mozatti, verantwortlich für die Schulerweiterung von 1958, im selben Jahr für die Menzinger Ordensschwestern realisiert wurde. Seit bald 30 Jahren beherbergt das Schwesternhaus Kindergartenklassen. Hinsichtlich der Bauphysik und der Statik entspricht es nicht den heutigen Erfordernissen, und es eignet sich eher schlecht für die aktuelle Nutzung: Bemängelt werden die Dimensionierung der Räume sowie die Schalldämmung zwischen ihnen. Deshalb beschloss die Gemeinde Alpnach, 2013 einen Projektwettbewerb auf Einladung für einen Ersatzneubau durchzuführen. Die Parzelle des Schwesternhauses von rund 40 000 Quadratmetern konnte durch ein südlich anschliessendes Grundstück um etwas mehr als 2000 Quadratmeter ergänzt werden. Dadurch entstand als Projektperimeter ein kompakter Baubereich entlang der Vockigenstrasse, die parallel zur Brünigstrasse dem Ostrand des Schulareals entlang verläuft.
Von den eingeladenen acht Projektteams wurde eine Lösungsmöglichkeit für den Neubau eines Kindergartengebäudes mit vier Kindergärten für maximal 24 Kinder und zwei Rhythmikräumen erwartet. Die Kindergärten waren als in sich geschlossene Einheiten zu konzipieren. Alle sollten in einen gemeinsamen gedeckten Raum münden, aber auch über einen eigenen, teilweise gedeckten Aussenraum verfügen. Die Rhythmikräume sollten zwölf Kindern einen angemessenen Bewegungs- und Musizierraum bieten, ihre Zugänglichkeit durfte den Kindergartenbetrieb nicht stören.
Nach zwei Beurteilungsrundgängen entschied die Jury, dem Projekt «fuchur» der Durrer Architekten AG aus Luzern den ersten Rang zuzusprechen.
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