Kernenergie: Kleinst-AKW für England
Strom aus dem Mini-Reaktor: Geht es nach dem britischen Triebwerk- und Energiekonzern Rolls-Royce sollen ab 2029 in England Kleinst-AKW Strom liefern, oder vielmehr sogenannte Small Modular Reactors (SMR).
Quelle: Rolls-Royce
So soll ein SMR aussehen.
Die geplanten 15 Mini-AKW unterscheiden sich von herkömmlichen Anlagen: SMR werden zentral, hauptsächlich von Robotern vorfertigt und brauchen danach am gewünschten Standort nur noch installiert zu werden. Der Transport ist laut Rolls Royce relativ unkompliziert: Die SMR sind so kompakt, dass sie sich per LKW, mit der Bahn oder gar mit dem Schiff an ihren künftigen Standort transportieren lassen. Einmal aufgebaut, benötigen sie mit einer Höhe von 16 Metern und einer Breite von 4 Metern etwa zehn Prozent des Bodens, den ein konventionelles AKW belegt.
Sie liefern gemäss Rolls-Royce je nach Konfiguration zwischen 220MW und 440MW, was in etwa 150 Windturbinen entspricht. Für den Bau solcher Anlagen rechnet man bei Rolls Royce mit fünf Jahren. Für die Betriebszeit werden 60 Jahre angenommen.
Hinter dem Projekt steht das Nuclear Advanced Manufacturing Research Centre (NAMRC) in Sheffield, das Rolls-Royce zusammen mit britischen Behörden gegründet hat. Zudem hat der Konzern ein Netzwerk von mehr als 25 Universitäten ins Leben gerufen und unterstützt verschiedene Forschungsprogramme, die sich mit dem Thema befassen.
Bei Rolls-Royce erachtet man das Potenzial der SMR als relativ hoch. „Laut einer vom National Nuclear Laboratory durchgeführten Machbarkeitsstudie, gibt es global eine erhebliche Stromnachfrage, die nicht von grossen grossen Kernreaktoren befriedigt werden können“, heisst es in einer Dokumentation zum Projekt. Dieser Umstand biete eine reale Chance für die SMR. (mai)