Katholiken kämpfen für Solaranlage auf Antoniuskirche in Basel
Der Kirchenrat der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt (RKK) wehrt sich gegen den Negativentscheid der Behörden zu einer Solaranlage auf dem Dach der denkmalgeschütztes Antoniuskirche. Er meldet dagegen Rekurs an, wie er am Mittwoch bekanntgab.
Quelle: RKK Basel-Stadt
Blick auf die Antoniuskirche von der Wintergasse: ohne (links) und mit Solardach (rechts).
Das Bauinspektorat hatte das Baubegehren der RKK für eine Solarstrom-Anlage auf der Kirche St. Anton abgelehnt. Der Kirchenrat ist hingegen der Ansicht, dass Sonnenenergie auf dem Dach einen Beitrag an das Netto-Null-Ziel für Treibhausgasemissionen leiste, heisst es in der Mitteilung der RKK vom Mittwoch.
Zudem trage das Projekt dem besonderen Schutz des kirchlichen Baudenkmals Rechnung, so der Kirchenrat. Die geplante Solaranlage hätte eine Leistung von 240'000 kWh im Jahr. Damit sollen rund 110 Haushalte versorgt werden können. Die RKK hatte das Baubegehren im Juni 2024 eingereicht.
Das kantonale Bau- und Gewerbeinspektorat habe das Baugesuch jedoch abgewiesen, schreibt die RKK. Es stützte seinen Negativentscheid auf eine Stellungnahme der kantonalen Denkmalpflege, wonach die geplante Photovoltaikanlage «den künstlerischen und städtebaulichen Wert beeinträchtige und den Charakter des Denkmals in grober Weise verletze».
Bewusst für Kirchendach entschieden
Man habe sich beim Bauvorhaben bewusst für das Kirchendach und nicht etwa für die Südseite des Kirchturms entschieden, schreibt die RKK. «Das Dach der Antoniuskirche sieht man insbesondere von der Strasse aus entweder nicht oder kaum». Und selbst wenn, sei der Kirchenrat der Ansicht, dass eine Solarstromanlage keine grobe Beeinträchtigung des Denkmals wäre.
Die RKK hofft nun auf einen positiven Entscheid der Baurekurskommission und will nächstes Jahr mit dem Bau der Anlage beginnen. Der Kirchenrat verwies dabei auch auf die Solarstromanlage auf dem Dach der Tituskirche auf dem Bruderholz.
Die Antoniuskirche an der Kannenfeldstrasse 35 in Basel wurde zwischen 1925 und 1927 nach Plänen des Architekten Karl Moser errichtet. Sie ist der erste ganz in Beton gebaute Sakralbau der Schweiz und steht unter Denkmalschutz. (sda/pb)