Kanton Zürich will Schloss Laufen für 50 Millionen Franken renovieren
Der Kanton Zürich will das Schloss Laufen hoch über dem Rheinfall umbauen und instand setzen. Das Schlossareal soll unter anderem eine moderne Gebäudetechnikzentrale erhalten. Insgesamt rund 50 Millionen Franken soll das Projekt kosten.
Quelle: Roland zh - Eigenes Werk wikimedia CC BY-SA 3.0
Der Kanton Zürich will das Schloss Laufen am Rheinfall für rund 50 Millionen Franken umbauen und instand setzen.
Das Schloss Laufen in der Zürcher
Gemeinde Laufen-Uhwiesen prägt seit über 1000 Jahren direkt über dem Rheinfall
das Bild des linken Rheinufers. Das Schlossareal umfasst das Alte und das Neue
Schloss, ein Waschhaus, ein Pavillon zum Rheinfall hin, ein Rundturm, ein
Torturm sowie ein Wirtschaftsgebäude (Kopfbau), in dem sich ein Restaurant
befindet.
Das Schloss Laufen ist als Schutzobjekt im Bundesinventar im
Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler
Bedeutung (ISOS) sowie im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler
(BLN) aufgeführt. Mit insgesamt über 1,5 Millionen Besuchern zählt der
Rheinfall touristisch zu den drei grössten Attraktionen der Schweiz.
Der Kanton Zürich will die Tourismusdestination nun umbauen
und instandsetzen. Rund 50 Millionen Franken soll das Projekt kosten, wie der
Regierungsrat am Donnerstag mitteilte. Neu konzipiert werden dabei vor
allem Gastronomie, Events und das Hotel. Aber auch die Gebäude sollen umfassend
instandgesetzt werden.
Gebäudetechnik wird erneuert
Ein Grossteil der Gebäudesubstanz sei in die Jahre gekommen,
heisst es im Regierungsratsbeschluss. Ersetzt werden muss so etwa die Ölheizung
im historischen Rundturm. Viele Installationen hätten zudem ihre Lebensdauer
teilweise überschritten und dem gesamten Areal fehle eine nachhaltige und
leistungsfähige Gebäudetechnikzentrale.
In allen Gebäuden auf dem Schlossareal soll deshalb im Rahmen des
Projekts die Gebäudehülle und die Gebäudetechnik erneuert werden. Geprüft
werden soll dabei auch eine energetische Optimierung durch Innendämmung und
eine Erneuerung der Fenster, wie es im Regierungsratsbeschluss heisst.
Das Alte Schloss soll künftig für Seminare und die Hotellerie genutzt werden. Dazu werden die sanitären Einrichtungen aus dem Jahr 1947 komplett ersetzt und die bestehende Küche rückgebaut. Im ersten Obergeschoss und in den Türmen sollen Hotelzimmer eingebaut werden.
Quelle: Gemeinfrei
Der Rheinfall und Schloss Laufen um 1642. Das Bauwerk prägt seit über 1000 Jahren direkt über dem Rheinfall das Bild des linken Rheinufers.
Bleulersaal soll rückgebaut werden
Im Sinne der beiden Bundesinventare ISOS und BLN soll im Wirtschaftsgebäude mit einer neuen Fassadengestaltung und dem Rückbau des Bleulersaals die «verloren gegangene Symmetrie von 1840 wiederhergestellt werden», heisst es weiter. Dadurch könne der historische Rundturm als Denkmal wieder freigestellt und vollumfänglich genutzt werden.
Im rheinseitigen Gebäudeteil in der heutigen Schlossstube sind eine neue, zentrale Gastronomieküche und im Untergeschoss eine Produktionsküche, Kühlräume, Garderoben und Nasszellen geplant. Im Neuen Schloss ist vorgesehen, die bestehenden Säle für ein Restaurant zu erneuern sowie die rheinseitige Terrasse zu erweitern und direkt an den Rittersaal anzuschliessen.
Photovoltaikanlage auf Besucherzentrum
Im Untergeschoss des Besucherzentrums soll eine neue Technikzentrale eingebaut werden, wie aus dem Regierungsratsbeschluss hervorgeht. Diese wird dereinst die Schlossgebäude, das Besucherzentrum und die Kirche mittels Erdsonden- und Holzschnitzelanlage mit erneuerbarer Energie versorgen.
Zusätzlich sollen die Unter- und Erdgeschosse erweitert werden, um mehr Platz für das ausgebaute Beherbergungs- und Gastronomieangebot zu schaffen. Auf dem Dach des Besucherzentrums ist darüber hinaus eine Photovoltaikanlage geplant.
Die Bauarbeiten sollen laut Regierungsrat Ende 2024 starten. Fast drei Jahre lang wird dann am Schloss gebaut, damit «das Potenzial der Tourismusdestination beim Rheinfall besser ausgenützt» werden kann, heisst es in der Mitteilung. Für die Projektierung des Bauvorhabens bewilligte der Regierungsrat nun 6,7 Millionen Franken. (pb/mgt/sda)